Gefangen in der belagerten Stadt

Autor*in
Bekker, Alfred
ISBN
978-3-8000-5314-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Treuber, Kathrin
Seitenanzahl
128
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ortwin, der Sohn eines Leibeigenen, flieht, um in der Stadt einen Beruf erlernen zu können. Wolfram und Ansgar werden zur gleichen Zeit auf der Burg zum Ritter ausgebildet. Die beiden Jungen verhelfen Ortwin zur Flucht. Als Krieg zwischen der Stadt und dem Grafen samt seinen Gefolgsleuten ausbricht, hilft wiederum Ortwin den Jungen, nicht in der belagerten Stadt gefangen genommen zu werden. Durch den Plan des Pagen, eine Pesterkrankung vorzutäuschen, kann der sinnlose Krieg beendet werden.

Beurteilungstext

Wer sich für das Mittelalter interessiert, wird in diesem Buch sehr viele unterschiedliche Sachinformationen bekommen. Man erfährt beim Lesen nicht nur über einzelne Gebäude einer Burg, sondern vor allem über die Burgbewohner, ihre soziale Stellung und die damit einhergehenden Rechte und Pflichten. Vor allem werden die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, Mann und Frau in ihren verschiedenen Aufgaben deutlich, aber auch die Unterschiede, bedingt durch die soziale Stellung des Einzelnen. Die erwachsenen Ritter versuchen im Buch krampfhaft , an der bestehenden Ordnung festzuhalten und haben Angst, dass man durch eine Ausnahme schon das bestehende Gefüge zum Einstürzen bringen könnte. Die Kinder sehen alles viel reeller und zweifeln diese Ordnung an. Aber ohne gut lesen und selbst die Bibel studieren zu können, kann man nicht nachprüfen, ob Gott selbst diese Ordnung gemacht hat. Ortwin, der vierte Sohn eines leibeigenen Bauern will fliehen,um einen Beruf erlernen zu können und frei zu sein. Frei sein kann man nur in der Stadt. Die Flucht missglückt. Aber die beiden Jungen, die auf der Burg zum Ritter ausgebildet werden, können nicht verstehen, was der Junge Schlimmes getan haben soll, um im Schmachtloch gefangen gehalten zu werden. Sie verhelfen Ortwin zur Flucht. Natürlich wird das in damaliger Zeit nie so abgelaufen sein, aber dem Leser wird klar, dass man nicht einfach alles so hinnehmen muss, weil es immer schon so war,ohne dass die Gründe einleuchtend sind. Wie die Burg so wird auch die Stadt in der Nähe der Burg sehr gut geschildert, ohne die sonst oft antreffende romantische Verklärung des Mittelalters. Auch die Funktion von Klöstern wird in diese Gesellschaftsskizze hineingenommen und zwar als Sitz der Wissenschaft und Heilkunde. Die Städter wehren sich der Abgaben. Es kommt zum Krieg, den die kleinen Handwerker in der Stadt nicht wollen, die leibeigenen Bauern nicht und die Burgherren mit ihren Mannen, die dem Grafen Gefolgschaft leisten müssen auch nicht. Diese Problematik eines Krieges ist seit dem Mittelalter mit anderen Vorzeichen unverändert geblieben. Aber auch hier suchen die Kinder nach einer Lösung, obwohl es aussichtslos erscheint. Und es gelingt mit Hilfe des Paters und einem Schwindel tatsächlich, den Krieg zu beenden. Leider geht durch die vielen Beschreibungen und vielen Sachinformationen ein wenig von der Spannung in diesem Buch verloren.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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