Leonardos Drachen

Beurteilungstext

Wir lernen Leonardo da Vinci als 12jährigen Jungen kennen. Er soll in Florenz eine Ausbildung zum Maler beginnen, da er schon als Kind besonders gut Köpfe und Gesichter malen konnte. Er wird dort sofort in ein Attentat verwickelt, weil er von seinem Vogelbeobachtungsposten sieht, wie der Stadtherr von Florenz umgebracht werden soll. Durch sein Eingreifen rettet er den Stadtherrn und erhält als Belohnung freien Zugang zu der Bibliothek des großen Schriftensammlers Piero de Medici.
Dieser Handlungsstrang bleibt spannend und dient als Basis, um immer wieder Einblicke in Leonardos naturwissenschaftlichen Experimente und seine Forschungen zu bekommen. Da diese Schilderungen (z.B. das Sezieren von Tierkörpern, ) die Handlung immer etwas aufhalten, wird ihnen eventuell etwas zu viel Gewicht gegeben - für Kinder, die sich aber gerade dafür interessieren, mag das Verhältnis stimmen.
Auch interessant ist, dass Leonardo sehr vielen verschiedenen Menschen begegnet, die später als Künstler Berühmtheit erlangen.
Der Leser lernt den Menschen Leonardo da Vinci als Künstler und Wissenschaftler sehr eindrücklich kennen, so dass die nächste Begegnung mit einem seiner Werke sicher viele vertraute Erinnerungen wachruft.

Der Erzählstil ist flüssig; viele Dialoge macht die Szenen lebendig. Durch den teilweise anspruchsvolleren Wortschatz ist das Buch für Leser ab 11/12 Jahren geeignet.
Schön ist, dass auf dem Buchumschlag Originalzeichnungen von Leonardo da Vinci abgebildet sind - diese Zeichnungen hätten auch sehr gut in den Innenteil gepasst und der Erzählung noch mehr Authentizität verliehen.