Fußball, Gott und echte Freunde

Autor*in
Çelik, Aygen-Sibel
ISBN
978-3-401-02798-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
116
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
5,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Christoph, David und Kerim gehen in eine Klasse, spielen Fußball in Vereinen ihrer unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und mittwochs einfach nur zusammen. Als in ihrer Kleinstadt die Woche des Dialogs durchgeführt wird, sollen die jüdischen, muslimischen und katholischen Kicker ein Turnier bestreiten. Der Bürgermeister ist stolz auf seine Idee. Die Veranstaltung ist dann voller Überraschungen.

Beurteilungstext

Das Geschehen um ein außergewöhnliches Fußballturnier lässt Celik von einem allwissenden Erzähler ausbreiten. Er kokettiert mit seiner Macht, spielt mit den Lesern, bereitet sie auf Kommendes vor, zeigt ihnen die Macht der Wörter. Denn nur, wenn diese in der richtigen Reihenfolge erscheinen, macht die Geschichte wirklich Sinn, sagt er. Die Helden sind drei Jungen aus Familien, die sehr bewusst ihre Religion leben. Aber die drei haben eins gemeinsam, ihre Liebe zum Fußball und so trainieren sie mittwochs gemeinsam auf ihrem Bolzplatz und sind gar nicht glücklich über die Idee mit dem Turnier, das ihre Mannschaften zum Spiel gegeneinander verpflichtet. Und es gibt Schwierigkeiten, schon einen passenden Termin zu finden macht Mühe. Freitag, Samstag und Sonntag fallen aus, denn je einen Tag beanspruchen Muslims, Juden und Christen für sich als Feiertag. Am Tag des Turniers findet sich ein riesiges Publikum zusammen. Man sitzt nach Religionsangehörigkeit geordnet auf der Tribüne und feuert seine Mannschaft an. Dazu wird auch der jeweilige Gott lautstark um Beistand angerufen. Ein kurzes Unwetter treibt alle Besucher in den Saal und dort entsteht eine ziemliche Rauferei um das Büffet. Als die Gäste sich immer noch gegenseitig beschimpfen, spielen die Jungen längst wieder, mit Freude und Vergnügen und ganz fair.
Eine witzige und turbulente Geschichte, die nicht nur Fußballfreunden Vergnügen bereitet. Celik stellt jedem Kapitel einen Spruch voran, der aus Bibel, Koran oder Tora stammt und der auf die jeweilige Handlung Bezug nimmt. Mit dem geheimnisvollen Stadionsprecher scheint eine übermenschliche Macht nicht nur zu kommentieren sondern auch in das Geschehen auf dem Platz Einfluss zu nehmen. Die Spieler jedenfalls erkennen ihre Gemeinsamkeit und sehen ihre unterschiedlichen Religionen nicht als Hindernis, sie tolerieren sich gegenseitig.
Ein Lehrstück? Ja.. Junge Leser lernen drei religiöse Familien kennen und mit ihnen deren Alltagsleben. Sie erkennen aber auch Intoleranz, Unwissen, Beschränktheit -nicht alle Erwachsenen sind vorbildliche Vertreter ihrer Gruppe. Man sieht das so eher nebenbei, im Mittelpunkt stehen das Geschehen auf dem Platz und die die Jungen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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