Flori lässt sich nicht verlieben

Autor*in
Mai, Manfred
ISBN
978-3-401-08346-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
65
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2002
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Laura und Lena sind unzertrennliche Freundinnen, bis Laura sich in Flori verliebt. Für Laura ist ihre beste Freundin plötzlich Luft. Noch findet Lena alle Jungen doof. Aber sie beschließt, sich jetzt auch zu verlieben, in Flori natürlich. Der aber “lässt sich nicht verlieben!” Die Mädchen finden zu ihrer Freundschaft zurück.

Beurteilungstext

Für dieses Buch ist die Zielgruppe ‚Fortgeschrittene Erstleser' gut eingeschätzt. Viele Bücher für Lese-Anfänger sind für den ersten Leseanfang zu schwer, zu viel Text entmutigt Lese-Anfänger. Wenn sie mühsam das Ende eines Abschnitts erreichen, haben sie den Anfang schon wieder vergessen.
Etwas irritierend ist eine falsche Kapitelüberschrift “Laura will sich verlieben”, es müsste “Lena” heißen. Durch die Ähnlichkeit der Namen ist es zunächst eh etwas verwirrend.
Die Schrift dieses Buches entspricht der Fibelschrift Nord, ist also bereits für das erste Schuljahr geeignet. Die Sätze sind kurz, der Text jeder Seite ist überschaubar und jede Seite ist bebildert. Das Buch ist je nach Lesefertigkeit des Kinder Mitte bis Ende des 1. Schuljahrs, meist jedoch ab dem 2. Schuljahr geeignet.
Es ist ein Buch für Mädchen, aus ihrer Perspektive geschrieben. Das Alter der Heldinnen ist nicht angegeben, sie könnten in die erste oder zweite Klasse gehen.

Mädchen erleben schon vor der Pubertät erstes Verliebtsein bewusster, reagieren stärker auf Vorbilder aus Film und Fernsehn. Diese abgeschauten Strategien beschreibt das Buch genau. "Wie im Film" Herzklopfen, Augenklimpern, Kopf schieflegen. Oder das Vorbild älterer Geschwister: Tief in die Augen schauen, seufzen. Diese Versuche erweisen sich bei Flori als untauglich, der Junge reagiert darauf nur verwundert und uninteressiert, später genervt.
Jungen können sich in diesem Alter durchaus auch schon für Mädchen interessieren. Wenn ihnen ein Mädchen gefällt sind ihre Strategien aber meist andere: Necken, toben, ärgern, rempeln.
Kinder in der ersten Klasse sind meist noch nicht wirklich verliebt, zwischen Jungen und Mädchen bestehen eher Kinderfreundschaften, die auch sehr eng und innig sein können, aber nicht den Aspekt des "Herzklopfens" haben. Beim Vorlesen in einem 1. Schuljahr fanden Jungen und Mädchen das Buch sehr amüsant, lachten viel über Formulierungen wie "Der ist so süß wie ein Baby." Beim Gespräch wurde deutlich, dass der Aspekt des Verliebtseins nicht so beachtet wurde. Vom Verständnis her ist das Buch eher ab dem 2. Schuljahr geeignet.

Amüsant werden die Tricks der Mädchen geschildert, ohne dass sie bewertet oder lächerlich gemacht werden. Die Stärke der Darstellung liegt darin, dass nicht aus Sicht des Erzählers gedeutet wird. Nur einmal wird durch Lenas Mutter erklärt, warum sich die Freundin plötzlich so merkwürdig verhält. So können die Kinder die Geschichte aus ihrem eigenen Verständnis heraus erschließen.
Als Klassenlesestoff ist es trotz der Ausrichtung auf die Mädchensichtweise geeignet. Jungen können durch diese Geschichte das für sie merkwürdige Verhalten und das Kichern von Mädchen besser verstehen. Für die Mädchen ist den Wert der Mädchenfreundschaft sichtbar, die Bestand hat über verschiedene Entwicklungsschritte hinaus.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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