Finn macht es anders
- Autor*in
- Liebers, Andrea
- ISBN
- 978-3-7795-0582-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Göhlich, Susanne
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Peter Hammer Verlag
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Wuppertal
- Jahr
- 2017
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Teaser
Finn geht seit einiger Zeit ungern in die Schule. Der Grund dafür sind drei Jungs aus seiner Klasse, die ihm jeden Morgen das Leben schwer machen. Doch dann passiert etwas und Finn findet eine ungewöhnliche Lösung.
Beurteilungstext
Finn, der Hauptdarsteller dieser Geschichte, erzählt sie aus seiner Sicht. Seit zwei Wochen geht er nicht mehr gerne in die Schule. Dass er von drei Mitschülern jeden Morgen vor der Schule gemobbt wird, erzählt er niemandem, denn er hofft, dass es bald vorbeigeht. Doch die drei Mitschüler, Sven, Paul und Max, passen ihn jeden Morgen auf dem Pausenhof ab und machen sich gemeinsam über ihn lustig, nehmen ihm sein Pausenbrot weg und werfen es auf den Boden. Der Lehrerin fällt nur auf, dass er immer zu spät zum Unterricht kommt, eine andere Ursache erkennt sie nicht.
So ist Finn auch im Laufe des Vormittags vor weiteren Attacken der drei Mitschüler nicht sicher. Sobald sein Freund seinen Platz in der Pause verlässt, um auf die Toilette zu gehen, geht das Ärgern weiter. Finn ist sich bewusst, dass die anderen Klassenkameraden merken, dass er von den dreien massiv geärgert wird, aber keiner traut sich einzugreifen.
Als Leser wartet man gespannt darauf, dass jetzt etwas passiert, was Finn weiter helfen würde – dass doch einer der Klassenkameraden etwas sagt oder die Lehrerin einschreitet. Vielleicht auch, dass Finn sich endlich wehrt.
Doch dann passiert etwas ganz anderes und Finns Reaktion ist unerwartet und auch außergewöhnlich, dennoch sehr wirksam.
Nach der Pause betritt ein wütender Mann zusammen mit der Polizei den Klassenraum und beschuldigt die drei Jungen Sven, Paul und Max, dass sie sein Auto zerkratzt hätten. Die drei sollen mit auf die Wache kommen und ihre Eltern benachrichtigt werden.Da werden die drei Übeltäter ganz klein. Die Angst vor den Konsequenzen ist ihnen ins Gesicht geschrieben.
Da sieht Finn seine Chance für seine Rache und meldet sich. Überraschenderweise gibt er jedoch den dreien ein Alibi, so dass sie als Täter nicht in Frage kommen. Erleichtert können die Übeltäter wieder zurück auf ihren Platz. Nach Schulschluss schafft es Sven tatsächlich, sich bei Finn zu bedanken und Finn wird klar, dass ab heute alles anders sein wird.
Die Illustrationen von Susanne Göhlichs sind sehr stimmungsvoll. Mit kleinen Farbveränderungen schafft sie es, die Gefühle und Stimmungen darzustellen. So kann man sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen.
Kinder kennen solche bedrückenden Situationen und sie wissen auch, dass viele Mitschüler nicht nur Stress in der Schule sondern auch zu Hause haben. Auch kennen sie die Situation, dass man geärgert wird und sich nicht wehren kann, weil der Verursacher vermeintlich stärker ist. Auch wenn die hier gefundene Lösung nicht wiederholbar ist, zeigt sich doch dass man sich nicht mit der Situation abfinden und weiter leiden muss.
Die Geschichte ist mit einfachen Worten erzählt und bietet viele Gesprächsanlässe. Wie kann Mobbing aussehen, was würde ich bzw. kann ich als Opfer tun, was kann ich als Beobachter tun?
Warum hat keiner geholfen? Bei wem kann ich mir Hilfe holen? Warum wird gemobbt?
Viele Fragen, über die es sich lohnt, Gedanken zu machen und Lösungen zu finden. Zumal Mobbing ein Thema ist, dass auch in Grundschulen leider schon allzugut bekannt ist.
Ein sehr empfehlenswertes Buch!