Der Bienenbaum

Autor*in
Liebers, Andrea
ISBN
978-3-7795-0701-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Göhlich, Susanne
Seitenanzahl
32
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Wuppertal
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialKlassenlektüreVorlesen
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Niemand will mit Albert, dem Neuen in Finns Klasse, etwas zu tun haben. Denn Albert trägt komische Klamotten. Als die Kinder der 3a während der Sportstunde auf dem Schulhof einen riesigen Bienenschwarm in der Linde entdecken, bekommt Albert eine unerwartete Chance seine Fähigkeiten zu zeigen. Er entpuppt sich als Bienenkenner und die Situation nimmt eine überraschende Wendung.

Beurteilungstext

Seit zwei Wochen ist Albert in Finns Klasse. Niemand möchte etwas mit ihm zu tun haben.
„Der Neue ist doof“, meint Mehmet. „Wie der immer angezogen ist!“ sagt Yasin und verdreht die Augen. Laila findet Albert „total unmöglich“. Das genügt, um ihn beim Fußballspielen nicht mitspielen zu lassen. Der Grund dafür scheinen seine Klamotten zu sein: das Hemd mit den viel zu langen Ärmeln, die grau-beige Latzhose, die quietschgelben Turnschuhe und seine komische Kappe. Das ist für seine Klassenkamerad*innen Grund genug, nicht mit ihm zu reden und auch sonst nichts mit ihm zu tun haben zu wollen. Weil Albert nicht so aussieht wie die anderen, empfinden sie ihn als „peinlich.“
In der Sportstunde auf dem Schulhof ist Jonglieren angesagt. Die Kinder sollen zweier Teams bilden. Bei der Partnerwahl wird Albert geflissentlich übersehen. „Ihr seid zu dritt und Albert hat niemanden“, stellte die Lehrerin, Frau Mayer fest“.
Da regt sich bei Finn so etwas wie ein schlechtes Gewissen: „In meinen Ohren rauschte es. Wie von selbst hob sich mein Finger." „Ich gehe mit Albert zusammen“, sagte ich.“ Was von den anderen mit „Streber!“, „Bist du übergeschnappt?“, „Verräter“ kommentiert wird. Finn macht sich nichts daraus und hält den Spott seiner Mitschüler*innen aus. Denn er folgt seinem Herzen.
Dann geschieht etwas Beängstigendes, und die Geschichte erfährt eine überraschende Wendung. „Eine Schlange!“, kreischte Natascha und zeigte auf die Linde.“ Inmitten der panischen Kinder bewahrt nur einer die Ruhe: Albert, der Neue. „Ein Bienenschwarm! rief Albert.“
Zum Erstaunen aller wird anstelle der Feuerwehr, Alfreds Vater gerufen, der seit dieser Woche Bienenbeauftragter der Stadt ist. Albert darf seinem Vater dabei helfen, den Bienenschwarm ganz langsam in einen Fangkasten umzusetzen. Wie sein Vater, kennt Alfred sich gut mit Bienen aus: „Wir haben im Garten mehrere Bienenstöcke, mein Vater ist Imker.“ „Er strahlte eine unglaubliche Ruhe aus, und aus irgendeinem Grund fühlten wir uns nicht mehr bedroht.“
Die Kinder der 3a schauen bewundernd zu, wie Albert, der bis dahin allen peinlich war, gemobbt und gemieden wurde, nun souverän mit anpackt, um die prekäre Lage zu meistern. Auf einmal wollen alle in seinem Team sein. Aber Albert möchte nur mit Finn ein Team sein. Finn hat als Einziger seine Voreingenommenheit überwunden und sich mutig zu Albert bekannt. Aus dem, wegen seiner Kleidung zum Außenseiter abgestempelten Neuling, ist der Held der Klasse geworden. Die darin enthaltene Botschaft, dass jede/r auf seine ganz eigene Art besonders ist, ist gerade in dieser Zeit bedeutend, da häufig auch schon jüngere Kinder dazu neigen, sich über ihre Kleidung und/ oder bestimmte angesagte Marken zu definieren.
Andrea Liebers erzählt die spannende Bienenalarm- Schulgeschichte aus der Sicht von Finn, klug und lebensnah in einfachen Worten. Am Ende des Textes gibt es einen doppelseitigen Anhang mit Fakten und Staunenswertem über Honigbienen. Das Buch bietet eine Vielzahl von Gesprächsanlässen, nimmt die kindlichen Ängste vor Bienen ernst, stellt die Arbeit eines Imkers vor und zeigt Kindern und Erwachsenen, wie man sich bei einem vermeintlichen Bienenalarm besonnen verhält. (Möglicherweise erinnert es die/den eine/n oder auch an eigene schlimme Erlebnisse während der Schulzeit).
Die farbenfrohen Aquarell Illustrationen von Susanne Göhlich ergänzen die Geschichte sensibel und ausdrucksstark. Sie bilden die Stimmungen der Kinder in den unterschiedlichen Situationen deutlich ab, so dass sich Kinder gut in die Gefühlslagen (z.B. enttäuschte, ängstliche, ratlose, glückliche Gesichter) der Personen hineinversetzen können. Das empfehlenswerte Kinderbuch ist ein Plädoyer gegen Mobbing für Offenheit, Toleranz, Freundschaft und Miteinander. Es ist zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren und zum Selberlesen (große Schrift) geeignet.
Ebenso eignet sich das Buch als didaktisches Material (Sachinfomationen über Bienen), als Klassenlektüre und für die Bücherei.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CVO; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 18.04.2023

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