Fabelwesen
- Autor*in
- Good Wives and Warriors,
- ISBN
- 978-3-96244-087-9
- Übersetzer*in
- Pasquay, Sarah
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 62
- Verlag
- Laurence King
- Gattung
- Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2019
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Das Klappbuch zeigt 31 Fabelwesen zweigeteilt und sehr aufwändig gestaltet. Die Wesen unterschiedlichster Herkunft lassen sich entweder als Einheit betrachten oder als Phantasiefiguren verschieben. Die Köpfe werden beim Umklappen mit anderen Schwänzen versehen und es ändert sich gleichzeitig die Zuschreibung der Eigenschaften. Der erklärende Text ist so verfasst, dass sich die linke Seite auch sinnvoll ohne die rechte lesen ließe.
Beurteilungstext
Fabelwesen, auch Drachen spielen in vielen Bilderbüchern, Büchern, in Sagen, Märchen und Fantasie oder als Kinderspielzeug bis heute eine große Rolle. Woher sie kommen, was sie bedeuten, wird nur selten thematisiert. Die Deutungen und Zuschreibungen bilden sich meist durch unterschiedliche Lese- und Seherfahrungen. Von machen ist mehr bekannt, wenn sie in Mythologien vorkommen.
Skulpturen an Kirchen und Tempeln vieler Kulturkreise stellen häufig drachenartige Wesen dar.
Sie sind uns aus Literatur, Architektur und Kunst bekannt und wurden im Kunsthandwerk in vielfältigsten Materialien gestaltet. Sie sind sowohl in Gesellschaftsspielen zu finden, als auch in Computerspielen. Sie sind mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Kräften ausgestattet.
Der erste Eindruck, der sich beim Aufklappen einstellt, ist Verwunderung, manchmal auch Erschrecken. Eindeutig gibt es zunächst nur wenig wiederzuerkennen. Mit Zeit und Abstand gibt es in allen Darstellungen Vieles zu entdecken.
Nennt die linke Seite vor allem Namen und Kulturkreis, beinhaltet die rechte Seite vor allem eine Auflistung des Aussehens. Manchmal werden auch die Kräfte, die sie haben, etwas genauer beschrieben. Die linke Seite ergibt zusammenhängende Sätze, die rechte listet Bausteine auf. Miteinander gelesen ergeben sich zumeist zwei zusammenhängende längere beschreibende Sätze. Die Betrachter lernen die „Originale“ als ganze Figur genauer kennen, oder sie können mit diesem Buch spielerisch umgehen
Das ist lustig beim „Verblättern“. Es entstehen merkwürdige Kultur- und Eigenschaftsvermischungen.
Ein wenig verlieren sie damit an ihrer Wirkkraft, wenn sie geteilt und zerlegt werden. Vielleicht machen ihre zerstörerischen Anteile dann auch weniger Angst.
Die Darstellungsstile sind nicht historisch entlehnt. Wohl aber sind die in den Mythologien genannten Körperteile übernommen worden. Zusätzlich sind in den begleitenden Beigaben auf den reich bebilderten Doppelseiten einige mythologische Anspielungen zu erkennen. Zum Beispiel beim Nemeischen Löwen sind Tonkrüge gestaltet. Manchmal zeigt das Umfeld des Wesens Hinweise auf die legendären Erzählungen, zum Beispiel den Hasen.
Die Farben sind stark und kräftig, die Tierelemente sind deutlich betont. Die Wesensart erschließt sich aus allen Elementen gemeinsam: Text, Tiergestaltung und Einbettung in die ausgestalteten Zusatzerzählungen.
Nicht immer sind mystische Zuschreibungen genannt. Manchmal sind es nur Anteile der Fähigkeiten, die Erwähnung finden. Das kann Angehörige mancher Kulturen vielleicht stören, die ihre Wesen anders, bzw. vielschichtiger kennen. Es gibt Wesen u.a. aus der griechischen, aztekischen, indischen (eher hinduistischen), persischen, japanischen Mythologie und dann aber auch Sternkreiszeichen. Die getroffene Auswahl der Wesen und ihrer hier hervorgehobenen Eigenschaften und Kräfte erklärt sich nicht. Es gibt gute und böse Mächte, manchmal göttliche.
Daher wäre es bei einigen Fabelwesen von Bedeutung gewesen, mehr als den Namen und die Beschreibung der Körperteile zu erfahren. Dem letzten Tier, dem Tawelet, wird zugeschrieben, eine Schutzgöttin schwangerer Frauen zu sein. Als solche wird es verehrt.