Es war einmal Indianerland
- Autor*in
- Mohl, Nils
- ISBN
- 978-3-499-21552-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 352
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Erzähler, Mauser, ist 17 und seine Welt gerät in den Ferien völlig durcheinander. Er verliebt sich in Jackie, lernt aber auch Edda kennen und ist hin- und hergerissen. Er boxt, wird von Kondor, einem türkischen Jungen aus der Siedlung, herausgefordert. Außerdem ermordet sein Vater (Zöllner) seine Stiefmutter und verschwindet. Klärung soll eine Fahrt zu einem Festival bringen, wo alles zum Schluss zusammentrifft, auch der Indianer, der wie ein roter Faden immer wieder auftaucht.
Beurteilungstext
So wirr sich die Inhaltsangabe anhört, so wirr liest sich auch das Buch. Man braucht einige Zeit um die (gewiss vollkommen beabsichtigten) Zeitsprünge zu verstehen, sich einen Reim auf die Personen zu machen und die einzelnen Handlungsstränge zu verbinden. Gewiss ist diese Skurrilität vom Autor gewollt, verstört den Leser aber, wenn er nicht sogar ganz abgeschreckt wird. So weiß man zu Anfang nicht, dass der Erzähler eigentlich Mauser ist, da im Grunde immer von Mauser in der dritten Person gesprochen wird und man ihn als besten Freund des Erzählers versteht. Nachdem sich das aufgeklärt hat, glaubt man auch die starken Gefühle zu verstehen, die der Mord von Zöllner (dem Vater) auslösen und die Handlung antreiben. Die Zeitsprünge sind irreführend. Wie bei einer Kassette oder einem Hörspiel werden die Kapitel vor- und zurückgespult, die Erzählung angehalten und wieder, aus anderer Sicht, an anderer Stelle gestartet. So ergibt sich aus den einzelnen Puzzleteilen zwar nach und nach ein Gesamtwerk, das dauert aber und zieht sich bis zum Ende. Der Indianer, ein roter Faden, der immer dann auftaucht, wenn eine neue Schicksalswendung eingeläutet wird, ist ein interessanter Aspekt in der Story. Es werden viele Aspekte des Erwachsenwerdens verknüpft - erste Liebe, Brutalität, Zukunft, Familie - aber nicht auf natürliche, sondern unnatürliche Weise. Man muss das Buch als Herausforderung sehen, wenn man sich nach einiger Zeit eingelesen hat, findet man gute Wendungen, Erzählstränge und Aspekte, die die Mühe belohnen. Als Schullektüre würde ich es nicht empfehlen.