Es war einmal ein Mann...
- Autor*in
- Rowe, John A.
- ISBN
- 978-3-86566-401-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- minedition
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Bargteheide
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Es war einmal ein Mann… ein alter Kinderreim, vielfach mit Witz und Charme neu gedichtet, verändert, der Zeit angepasst und bebildert bekommt in dieser Nach- und Neudichtung von John Rowe eine besondere Pointe: Bleibt im Text der Mann ein Mann, zeigen die Bilder ganz eindeutig einen Jungen mit einem Schwamm an einer Leine. Mit ihm begibt man sich auf eine bizarre Reise durch die Welt.
Beurteilungstext
Rowe kontrastiert auf den gegenüberliegenden Doppelseiten dieses großformatigen Bilderbuchs jeweils eine schwarze skizzenhafte Zeichnung auf weißem Grund links mit einer in starken, leuchtenden Farben gemalten Szenerie rechts im Bild, da wohin das Auge des Betrachters fällt. So wird der Blick auf diese Bilder gelenkt, die Räume in starken Farben ausleuchten: Zum Beispiel füllt das Grün des Waldes das Bild in allen möglichen Schattierungen, färbt sogar die Hand des Jungen, der dieses berührt hat. Oder im Bild von Australien springen auf dem Hintergrund des lehmigen Rots der Felsenlandschaft und des erdigen Bodens die gelben und grünen Chamäleons und die rot-weiße Schlange einem direkt ins Auge. So ungewöhnlich wie die Farbgestaltung der Bilder sind die irritierenden Perspektiven der Bilder: Vom Jungen mit dem Schwamm an der Leine sehen wir meist nur ein Körperteil und den noch aus einer seltsamen Perspektive: Als Schatten mit Bumerang im Australienbild, von oben mit zu dünner Kleidung auf der Straße im Schnee und sogar als Schattenskelett – passend zur Metapher „aus der Haut fahren". In den meisten Bildern sieht man entweder nur seine Schuhe und Beine oder nur den Schwamm an der Leine, weil er sozusagen aus dem Bild verschwindet, wie es die Verse nahelegen. Rowe arbeitet in seinen Bildern immer wieder intertextuell und spielt mit den Absurditäten des selbst neu erfundenen Textes: Da schwimmt z.B. im überfluteten Zimmer auch ein weiteres Bilderbuch von ihm. Oder ein Theaterwerbeplakat erwähnt den Autor als Schauspieler in Macbeth. Eins der absoluten Highlights von Rowes groteskem Humor und seiner Illustrationskunst ist das Bild von „Hansi’s Pet Store“ mit einer verzweifelten Miezekatze im Schaufenster und einem Kettenhund mit Ohrring, einer Augenklappe und einem Love-Mum-Tattoo auf dem Bein.
Ob in die Bilder und Texte autobiografische Details eingeflochten sind, wie es der Klappentext behauptet, habe ich nicht überprüft. Möglich ist es, aber für die kindlichen LeserInnen spielt dies sicherlich überhaupt keine Rolle – sie werden einfach Spaß haben mit dem Irrwitz des Textes und der Bilder.