Erzähl mal, wie es früher war

Autor*in
Mai, Manfred
ISBN
978-3-473-55360-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wolfermann, Isis
Seitenanzahl
71
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2013
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie war es eigentlich früher? Wie sahen die Geburtstagsgeschenke aus? Was haben die Kinder gespielt und wie war der Unterricht Diesen und vielen anderen Fragen nach vergangenen Zeiten geht Manfred Mai nach.

Beurteilungstext

Ja, die berühmten früheren Zeiten in denen ja alles besser gewesen sein soll. Manfred Mai macht sich auf die Suche nach dem Leben der Kinder in der Nachkriegszeit und später. Oder mit anderen Worten, nach der Kindheit der Großeltern und Eltern. Er beginnt dabei 1945, als ein Marmeladenbrot ein Geburtstagsgeschenk war. Vieles, was uns heute das Leben erleichtert (z.B. im Haushalt) war damals mit mühevoller Arbeit verbunden. Fernseher gab es nur sehr wenige, Computer und Handys unbekannt. Sowohl das Alltagsleben als auch die Freizeitbeschäftigungen unterschieden sich total vom Heutigen.
Die beiden Ebenen, die Manfred Mai betrachtet, sind die Kindheit der Großeltern und Eltern. Die Großeltern sind Jahrgang 1939/40 die Eltern Jahrgang 1969/70 (der Mann ist natürlich immer ein Jahr älter als die Frau). Mit anderen Worten, die Großeltern waren in der Nachkriegszeit Kinder und haben die Trümmerlandschaften und die knappe Lebensmittellage hautnah mitbekommen.
Die jeweiligen Episoden werden in einer Gesprächsform zu Papier gebracht und in 16 Kapitel unterteilt. Kein eigenes Bett, ein langer Weg zur Schule, spielen auf der Straße, Urlaubserinnerungen und vieles mehr. Am Ende jedes Kapitels finden wir in einem blau unterlegtem Kasten einen kurzen geschichtlichen Abriss zu dem Thema sowie Fragen, die die LeserInnen an ihre eigenen Großeltern und Eltern stellen können/sollten. Leider sind diese historischen Rückblicke zum Teil etwas einseitig und einfach gefasst. Wenn auf Seite 11 zu lesen ist: ""…Nach und nach beteiligten sich immer mehr Länder am Krieg….Vor allem im Osten musste Deutschland große Gebiete abgeben. Millionen Menschen, die dort gelebt hatten, waren schon vor dem Ende des Krieges geflohen, weitere Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben…."", kann man die Wut kriegen. Kein Wort zu den Morden und den Zerstörungen der deutschen Wehrmacht, kein Wort zum Völkermord an Juden, Sinti, politischen Gegnern, kein Wort zur Schuld des deutschen Volkes. Was für ein Bild vom Krieg wird da transportiert? Alles verläuft in einem netten, unverbindlichen Ton. Wenn das das Geschichtsbild sein soll, was schon früh erlernt werden sollte, dann lieber nicht.
Die Idee dieses Thema aufzugreifen und zum fragenden Forschen anzuregen ist begrüßenswert und das beigefügte Heftchen zum ausfüllen der eigenen Fragen und Antworten ebenfalls.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von wb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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