Emma im Knopfland

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Teaser

Die kleine Emma gerät ins Knopfland und dort begibt sie sich mit den Knöpfen Luise, Gustav und Walter auf die Reise zum Schloss der Knöpfe, um dort einen Weg zurück in ihre Welt zu finden. Doch gleichzeitig ist sie auf der Flucht, denn Nicht-Knöpfe werden im Knopfland festgenommen. Auch ihre befreundeten Knöpfe haben Probleme. Ob Emma ihnen schlussendlich helfen kann?

Beurteilungstext

Meine Oma besaß eine Kiste mit Knöpfen. Als Kind war es meine größte Freude, sie nach Farben zu sortieren. Die glitzernden und goldenen waren dabei besonders wertvoll. Sie wurden von mir wie Schätze bewahrt.
Ganz ähnliche Erfahrungen scheint Ulrike Rylance gemacht zu haben, denn ihre fantastische Geschichte spricht von einer Liebe zu den Knöpfen und geht gleichzeitig unendlich tiefer, denn sie erzählt auch vom Wert der Menschen und von Vorurteilen gegenüber Andersartigen.
Die kleine Emma ist bei Onkel und Tante zu Besuch, die ein sehr eigenartiges Haus bewohnen, da sie alle möglichen Dinge sammeln und sich am liebsten den ganzen Tag mit puzzeln beschäftigen. So hat Emma, die sich wenig aus puzzeln macht, viel Zeit das Haus zu erkunden. Sie kommt auch in das Knopfzimmer, das wie der Name schon sagt unzählige Knöpfe in Dosen und Schachteln enthält. Da sieht sie plötzlich etwas Goldenes unter dem Schrank verschwinden. Neugierig folgt sie ihm und stellt verwundert fest, dass sie geschrumpft ist und sich in der Welt der Knöpfe befindet. Die Knöpfe können nun aber gar nicht glauben, dass ein Nicht-Knopf in ihrer Welt ist und versuchen Emma festzunehmen. Doch nicht alle Knöpfe sind gegen den Neuankömmling. Ein silbern glänzender Knopf namens Luise zum Beispiel ist sehr daran interessiert, herauszufinden wie wertvoll sie ist. So schließt sich Luise Emma an, denn sie merkt, dass Emma ihr eventuell helfen kann. Auch Walter, ein Trachtenknopf der noch immer seine Liebste sucht, geht mit den beiden mit. Sie kommen zum Schloss der Knöpfe und können Emma beistehen und ihr helfen, in ihre Welt zurückzukehren. Emma indes hat ihre Freunde die Knöpfe nicht vergessen und setzt alles daran, auch ihnen mit ihren Problemen zu helfen, was ihr ganz geschickt gelingt.
Illustriert wurde das Buch von Silke Leffler, deren filigrane Figuren, die leicht statisch daherkommen, aber wie ein roter Faden von Seite zu Seite führen, dem Charakter der Figuren sehr nahe kommen. Dabei entwirft sie keine großartigen Knopfwelten, sondern konzentriert sich auf die Figuren und ihren Weg durch das Land. So lassen die Bilder noch viel Freiraum für eigene Vorstellungen.
Insgesamt erinnert das Buch in der episodenhaften Handlung und der Darstellung der Reise eines Mädchens, das in einer anderen Welt ist und dort Freunde findet, stark an Baums "Zauberer von Oz". Allerdings übt das Buch auch Kritik an vorschnellen Urteilen über Herkunft und Rassen, die einigen Menschen auch in unserer Welt nur allzu wichtig erscheinen. Somit lohnt es sich doch über die Gesellschaftskritik im Buch nachzudenken und über den Wert von Knöpfen (oder auch Menschen) zu philosophieren. Von dieser Seite ist es durchaus zu empfehlen, vor allem um dieses Thema auch mit jüngeren Kindern zu thematisieren.