Das magimoxische Hexenhotel
- Autor*in
- Rylance, Ulrike
- ISBN
- 978-3-423-76337-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hänsch, Lisa
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/RomanFantastik
- Ort
- München
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 12,40 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Glücksbäckereien, Zauberschulen, magische Blumenläden...das sind phantastische Trends der aktuellen Kinderliteratur. Nun also ein Hexenhotel: Hier wird gezaubert, gehext und verwirrt. Realistische und phantastische Welt treffen aufeinander, mit Rosalie steht eine freundliche Hexe in Bibi Blocksberg-Tradition im Fokus. Kann man lesen, muss man aber auch nicht.
Beurteilungstext
Klara kann es nicht fassen, als neben ihrem Haus plötzlich ein phantastisches Hotel eröffnet wird. Der Kontrast könnte nicht größer sein, denn die kindliche Protagonistin wächst bei extrem pingeligen Eltern auf, deren Ordnungsliebe so weit geht, dass sie sogar den Rasen mit dem Lineal vermessen und die Grashalme kämmen. Ausgerechnet hier eröffnet Rosalies Hexenfamilie ihr Hotel und sorgt damit für riesiges Chaos. Eigentlich dürfen die Menschen nichts von der Existenz der Hexen wissen und werden nach jeder Begegnung mit einem Vergessenszauber belegt, doch dieser wirkt bei Klara nicht. Der Schluss des Kinderromans lässt erahnen, dass auch in ihr bislang unbekannte Hexen-Gene schlummern, die mit ihrer verrückten Tante Cäcilie korrespondieren, die die Familie verlassen hat. Bis diese Ahnung zu ihr durchdringt, erlebt Klara ein aberwitziges Abenteuer mit ihrer Hexen-Freundin Rosalie, die sie in die Schule begleitet und dort ein großes Chaos anrichtet und auch Klaras Vater die Pingeligkeit "abhext". In der Tradition der kindlichen guten Hexen stehend, von der es in der Kinderliteratur ja viele gibt (Bibi Blocksberg, Emma Charming, um nur wenige Beispiele zu nennen) passieren ihr dauernd Fehler beim Hexen, die das besagte Chaos auslösen. So hext sie versehentlich den grausamen Sportlehrer Roland Kaiser klein wie eine winzige Puppe und weiß nicht, wie sie den Zauber rückgängig machen soll. Bei der Darstellung des Sportunterrichts werden zahlreiche Klischees bemüht, um diesen negativ zu konnotieren, was einem aus sportdidaktischer Perspektive schon sehr unangenehm auffallen kann. Warum muss Herr Kaiser „in seinem wurstbraunen Trainingsanzug auf dem Sportplatz“ (S. 82) stehen und „ununterbrochen in seine Trillerpfeife“ (ebd.) blasen und die Kinder schikanieren, was dazu führt, dass alle Sport hassen?
Insgesamt rekurriert der phantastische Kinderroman auf bewährte Motive und setzt primär auf Komik und Unterhaltung: Die gute Hexe, die fröhliche Freundin und das zauberhafte Hotel als Schauplatz. So ordnet er sich ein in eine Fülle von „Lesefutter“-Titeln für das Grundschulalter, deren Aufnahme in Klassenbibliotheken und Bücherkoffern durchaus ihre Berechtigung hat. Schwarz-rosafarbene Illustrationen von Lisa Hänsch erleichtern den Zugang zu diesem Hexen-Lesevergnügen, das Spannung und schnelle Handlungsabläufe bietet.