Einmal Erde und zurück. Der Besuch des alten Kindes
- Autor*in
- Lewinsky, Charles
- ISBN
- 978-3-7152-0527-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Farner, Chrigel
- Seitenanzahl
- 156
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Teaser
Michell, das 499 Jahre alte Kind, ist auf einem Planeten zu Hause, auf dem man als Erwachsener geboren und über Jahrhunderte zu einem vernünftigen Kind wird. Michell steht an dieser Schwelle und macht, wie alle Altersgenossen, eine Studienfahrt auf einen fremden Planeten. Er landet auf der Erde und zieht beim erwachsenen Ich-Erzähler ein. Er hat völlig andere Anischten als die Erdenbewohner und stiftet so einige Verwirrung.
Beurteilungstext
Die rationale Sicht des erwachsenen Ich-Erzählers kollidiert in dieser Erzählung mit den kindlich-naiven, idealistischen und nur scheinbar vernünftigen erwachsenen Ansichten über Gut und Böse, Arm und Reich, Richtig und Falsch.
Immer wieder sind mitten in der Erzählung grau unterlegte Seiten aus Schulbüchern Michelles abgedruckt, die die fantastischen Erzählungen aus seiner Welt aus- und weiterspinnen. Dabei geht es bei aller Fantastik jedoch immer um eigentlich menschliche Ideale, wie den Respekt vor anderen Lebewesen - hier im Pflanzen-Sprachlehrbuch verpackt - oder um die Vorstellung, dass eine Sache immer dem gehören sollte, der sie am nötigsten braucht. Es geht um das halb volle oder halb leere Glas ebenso wie um die Erreichbarkeit von Zielen, an die man fest glaubt. Die Schulbuchseiten geben der Erzählung einen Anschein von Authentizität und bieten wegen ihrer anderen Aufmachung - es ist ja, als ob man in einem zweiten Buch lese - einen weiteren Leseanreiz. Daneben gibt es ebenfalls in schwarz-weiß gehaltene Zeichnungen, die den Inhalt illustrieren und zuweilen erweitern, z.B. wenn “Verbrecher-Tiere” porträtiert werden (Michelle glaubt, die Zoo-Tiere haben etwas verbrochen, weil sie hinter Gittern sitzen, und befreit sie folglich, als er hört, dass dem nicht so ist). Der Text selbst arbeitet, zuweilen wird das etwas überreizt, mit Kolonnen von Fragezeichen, um entsprechende Verwunderung oder Ratlosigkeit auszudrücken.
Das Buch liest sich gut, wenn man sich auf die manchmal vorhersehbaren Alltags-Abenteuer mit einem Außerirdischen einlassen kann und Freude am Spinnen und Phantasieren hat.