Eine Insel

Autor*in
Pratchett, Terry
ISBN
978-3-570-13726-0
Übersetzer*in
Brehnkmann, Peder
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
447
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mau hat die Probe zur Aufnahme in die Männerwelt bestanden und fährt mit seinem Kanu zurück zu seiner Heimatinsel. Doch er wird von einer riesigen Welle erfasst, der er nur knapp wieder entkommen kann. Wenig später muss er feststellen, dass die Welle nicht nur ihn, sondern auch die Nation, seine Heimat, überrollt und alle Inselbewohner getötet hat. Da taucht plötzlich das bleiche Mädchen Daphne auf der Insel auf und gemeinsam versuchen sie, den Alltag zu meistern

Beurteilungstext

Die Freude auf das Fest, das Bewohner Nation für ihn anlässlich seiner Aufnahme in den Kreis der Männer ausrichten wollen, wird durch die Tod bringende Welle dem Jungen Mau geraubt. Anstelle neugieriger und jubelnder Freunde und Verwandter findet er nur noch Leichen, die er im Meer versenkt, um Seuchen vorzubeugen. Da taucht plötzlich Daphne auf, die mit dem Segelschiff ‚Sweet Judy' gestrandet und deren einzige Überlebende ist. Da sie keine gemeinsame Sprache haben, prägt Miss-trauen zunächst ihr Zusammensein, doch sie erkennen bald, dass sie nur als Team den Abenteuern und Gefahren trotzen können. Daphne, die verwöhnte Tochter aus britischem Königshaus, verfügt über Kenntnisse, die ihr auch in der Wildnis der Insel zugute kommen, Mau, der noch nicht einmal die Tätowierung zum Mann trägt, wird plötzlich in die Rolle des Häuptlings gedrängt, denn die Zahl der Flüchtlinge, die auf der Insel Schutz und eine neue Heimat suchen, wächst ständig. So schließt sich das Band der Freundschaft zwischen Daphne und Mau immer fester, mit Unterstützung von Pilu und Milo, die beide ein halbes Jahr auf einem Schiff der Weißen gearbeitet haben, lernt Daphne die Sprache der Insulaner und Mau versteht, was das Mädchen ihm mitteilen will. Sie überwinden die weißen Meuterer Foxlip und Polegrave, die den einheimischen Priester Ataba erschießen, und müssen sich den Räubern stellen, die unter Führung des dritten Meuterers, Cox, die Insel erobern und plün-dern wollen. Auch wenn alle erwarten, dass Daphne auf der Insel bleibt und Maus Frau wird, so folgt sie dem Ruf ihres Vaters, der überraschend zum englischen Thronfolger wurde, und fährt mit ihm nach Europa. Doch auch als sie selbst Königin wird, vergisst sie Mau und die Inselbewohner nicht, auch wenn beide erkannt haben, dass ihr persönliches Glück dem ihrer Nationen hintangestellt werden muss.
Das umfangreiche Buch zeichnet Geschichte einer Freundschaft nach, die zwischen Menschen zweier völlig unterschiedlicher Kulturkreise erwächst, die gemeinsame Höhen und Tiefen besteht, aber dennoch nicht der Illusion verfällt, dass einer sich und seine Traditionen völlig aufgeben muss, um bei dem anderen zu bleiben und glücklich zu werden. Während Mau sich mit der neuen Situation recht schnell zurecht findet, weil er sich ja auf heimatlichem Boden befindet, muss Daphne viel Neues lernen und auf den ihr vertrauten Komfort verzichten. Doch beide bewähren sich und zeigen auch den Erwachsenen, was trotz ihres jugendlichen Alters in ihnen steckt. Es wird auch deutlich, dass sowohl Mau als auch Daphne mehr als freundschaftliche Gefühle für einander empfinden, dass sie bereit sind, ihr Leben für den anderen zu opfern. Überraschend wirkt aber der Schluss, als Daphne wie selbstverständlich von ihrem Vater gefunden wird, der dann - auch dieses erscheint völlig mühelos - von den Gesandten des britischen Königs, die ebenfalls auf der kleinen Insel eintreffen, über seine Nachfolge als König informiert wird. Rückblickend muss man sagen, dass unter diesem Gesichtspunkt der zunächst eingeflochtene Erzählstrang, die Suche nach dem potenziellen König, mit der Handlung auf der Insel stärker hätte vernetzt werden sollen.
Das Buch lädt zum Schmökern ein, ist aber als Klassenlektüre wegen seines Umfangs weniger zu empfehlen und hebt sich nun nicht durch ein bestimmtes Qualitätsmerkmal ab von den Fantasy-Romanen, deren Zahl inzwischen unüberschaubar geworden ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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