Ein Weihnachtsgeschenk für Walter

Autor*in
Wersba, Barbara
ISBN
978-3-939944-06-5
Übersetzer*in
Küper, Barbara
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Diamond, Donna
Seitenanzahl
64
Verlag
Tulipan
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine allerliebste Geschichte um eine alte Ratte und eine alte Schriftstellerin für Kinderbücher. Eine Art von Notgemeinschaft, in der sich beide in gegenseitigem Respekt näher kommen, ohne sich verbiegen zu müssen. Schwierig gestaltet sich allerdings die Kommunikation - und in Folge - die Akzeptanz zwischen den beiden.

Beurteilungstext

Donna Diamond zeigt sich verantwortlich für die in Grautönen gehaltenen oft ganzseitigen Bilder. Ihr erstes zeigt eine Ratte auf einem aufgeschlagenen Buch, der nackte lange Schwanz beherrscht die Szene, die ausgebrannte Kerze gibt dem Bild Halt. Die Schnurrhaare sind borstig und tiefschwarz, während der Rest der Ratte eher hellgrau bis weiß ist. Die Beine sind eingezogen, man sieht lediglich die Krallen eines Fußes. Was uns sofort aber verstört und gegen die Ratte einnimmt, ist der starre Blick der Augen. Zum Fürchten schrecklich!
Dabei ist Walter, ein Name für eine Ratte ist eher selten (erfahren wir im Text), eine "hochbetagte" und ausgesprochen liebevolle Ratte, mit der wir die nächsten 60 Seiten zusammen verbringen werden und lernen, sie wertzuschätzen wie auch den alten Sonderling mit Namen Amanda Pomeroy. Nichts mit feucht-fröhlichem Champagner und lustiger Feier, eher knochentrocken und verbiestert, "eigenbrötlerisch" und ein "Misanthrop" (Menschenfeind) wie er im Buche steht. Wir werden die Frau in den Bildern eher undeutlich zu sehen bekommen, aber ebenso wie unser völlig falscher erster Eindruck von Walter, so erweist sich Frau Pomeroy als zwar knurrig, aber dennoch der Liebe fähig, eine alte Frau, die so manches zu schlucken hatte.
Eine geschickt gesponnene Eigenschaft (aus "Leseratte" wird eine Ratte, die lesen kann - und in der Folge sogar schreiben), und schon können Ratte und Alte in einen ersten zaghaften schriftlichen Kontakt kommen. Es zeigt sich, dass beide "sehr belesen" sind, mehr als einmal zitiert Walter ("... glückliche Familien sind alle gleich ... Aber jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich" oder "Nie rann der Strom der wahren Liebe sanft.")
Das erste Zitat kann auf die Situation, auf die beiden vielleicht übertragen werden, das zweite jedoch wird deutlich widerlegt. Der Strom der wahren Liebe durchströmt die beiden Alten ganz sanft, und sie lassen den Strom auch erst ganz zaghaft fließen.
Ein wunderbares Bild beschließt die Geschichte, und wir verstehen die Haltung von Walter und sind mit ihm voll der Liebe. Entschuldigung, dass wir das erste Bild so völlig falsch sahen.

Eine gute Geschichte, um sie Kindern ab 8 Jahren vorzulesen, um noch ein wenig abends vor dem Schlafengehen zu kuscheln. Zum Selbstlesen sollten die Kinder aber ein bisschen mehr eigene Lebenserfahrung mitbringen. Ab 12 vielleicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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