Ein Rucksack voller Sand

Autor*in
Steinkellner, Elisabeth
ISBN
978-3-7026-5842-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
24
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2012
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Paula hat Sehnsucht nach der Ferne. Mit einem Freund macht sie sich auf die Reise in fremde Welten und bringt ihren Eltern als Mitbringsel einen Sack voller Sand mit...

Beurteilungstext

Paula möchte unbedingt reisen. Ihre Eltern aber haben Sorgen, was ihr alles geschehen könnte. Dann steht Samir vor der Tür, um sich für eine Reise zu verabschieden. „Ich komme mit!“ sagt Paula „so bestimmt, dass niemand widerspricht!“ Ihre Eltern, grau und zusammengesunken vor Kummer, halten sie nicht fest.
Am nächsten Tag steigt Paula mit Samir in den Bus, mit dem sie endlos lange fahren müssen, und wo Paula sich sooooo langweilt und nicht schlafen kann, weil Samir so schnarcht.
Am zweiten Tag gehen sie in einem anderen Land über einen Markt. Paula versteht kein Wort und Samir sagt ihr, dass Zeigen und Lächeln ihre einzige Verständigungsmöglichkeit ist. Eine Reise ist kein Urlaub, erfährt Paula, sondern mit Mühsal verbunden...
Dann sind sie auf einem Schiff, auf dem Paula seekrank wird, aber an Land von einem Drei-Meter-Freund (!) erwartet wird, der sie von Durst und Müdigkeit und Anstrengung befreit.
Am vierten Tag schließlich kommen sie in Samirs Familie an, erleben Gastfreundschaft und bei einem Hochzeitsfest Tanz und Glückseligkeit.
Dann ist Paula wieder zu Hause. Die Eltern umarmen und erdrücken sie fast vor Freude und sie zeigt ihr Mitbringsel: Einen Sack voller Sand, das ist „Eine ordentliche Portion Geduld...
Eine große Ladung Mut.
Und viele Freunde.
Eine ganze Menge Farben, Gerüche, Geschmäcker.
Und ein Meer an schönen Erinnerungen...
und...einen ganzen Berg Sehnsucht nach der Ferne.“Aber „Im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine Grießnockerlsuppe.“

Die Seite, auf der Paula den Rucksack voller Sand ausschüttet, ist die farbigste des ganzen Bilderbuches und hat doch auch nur gedeckte Farben: braunrot, blaugrün. Es gibt auch nur wenige erkennbare Formen: Segelboot und Fisch, Mond und Sonne, Hund und Vogel... – es bleibt viel Raum zur Entfaltung für eigene Fantasien.
Die übrigen Seiten haben eine ungewöhnlich ruhige Ausstrahlung. Die Titelseite ist beige-grau mit einer Kohlezeichnung eines versunken am Strand sitzenden Kindes mit altmodischer Frisur, einem freundlichen offenen Lächeln und verträumten alterlosen Augen. Der Titel ist mit ungelenken Buchstaben wie in Sand geschrieben.

Ist das ein Bilderbuch für Kinder? Uneingeschränkt ja!
Aber ebenso sehr ist es eines für Erwachsene. Wenn sie die Sehnsucht „ nach der Ferne“ nicht verlassen hat, sie sich nicht eingerichtet haben in Bedenken und Sorgen, sondern neugierig geblieben sind auf das Leben, dann bietet ihnen das Buch gerade durch viel Weggelassenes in den Bildern und im Text überraschend Zeit und Raum für die Entfaltung der eigenen Fantasie.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Steinkellner, Elisabeth

Steinkellner, Elisabeth

Die neue Omi

Weiterlesen
Steinkellner, Elisabeth; Roher, Michael

Guten Morgen, schöner Tag!

Weiterlesen
Steinkellner, Elisabeth

Esther und Salomon

Weiterlesen
Steinkellner, Elisabeth

Esther und Salomon

Weiterlesen
Steinkellner, Elisabeth

Esther und Salomon

Weiterlesen
Steinkellner, Elisabeth

Esther und Salomon

Weiterlesen