Ein Mann für alle Fälle. Thriller

Autor*in
Torseter, Øyvind
ISBN
978-3-8369-6058-8
Übersetzer*in
Dörries, Maike
Ori. Sprache
Norwegisch
Illustrator*in
Torseter, Øyvind
Seitenanzahl
136
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Hildesheim
Jahr
2020
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Hans verliert seine Stelle als „Mann für alle Fälle“ beim Präsidenten, weil ein Doppelgänger ihn vertreibt. Wie kann er beweisen, wer er ist? Wie kann er das Unheil abwehren, das von dem bösen Doppelgänger ausgeht?

Beurteilungstext

Der Norweger Øyvind Torseter ist ein vielseitiger Künstler: 2008 erhielt er Bologna Ragazzi Award. In Deutschland wurde er erst durch das experimentelle Bilderbuch „Vaters Arme sind ein Boot“ bekannt, der psychologisch fein zwei traumatisierte Menschen darstellt. Und wie sehr er sich auf philosophische Themen einlässt, zeigt Torseter in der Graphic Novel „Das Loch“. Den Deutschen Jugendliteraturpreis bekam er dann 2018 für den Comic „Der siebente Bruder“. In ähnlichem Stil ist auch seine Reihe zu „Super-Bruno“ oder „Hans sticht in die See“. Auch in „Ein Mann für alle Fälle“ geht es um Hans, der beim Präsidenten Schuhsohlen und Bürostühle repariert und dem versprochen wird, er dürfe dann mal den Koffer mit dem Knopf für den Atomkrieg tragen. Doch plötzlich taucht ein Doppelgänger auf, der seine Stelle einnimmt. Keinem, nicht einmal seinen Freunden, kann er klarmachen, dass er doch der „Mann für alle Fälle“ ist, so dass er nach und nach schon an sich selbst zweifelt. Mit Hilfe der Detektivin Fräulein Cadmium gelingt es ihn, den Doppelgänger zu überführen, seine Stelle beim Präsidenten zurück zu ergattern und den Koffer mit dem Atomknopf doch noch zu versenken. Die Graphic Novel kann zwar von Zehnjährigen in Grundzügen schon verstanden werden, doch die vielen Anspielungen auf alte Detektivfilme, auf die politischen Zusammenhänge und auf die Identitätskrise eines völlig nichtssagenden Menschen ist eher etwas für Ältere. Der Zeichenstil ist äußerst abwechslungsreich: ganzseitige Pannels, teilweise in Farbe, teilweise mit vielen Zitaten und ästhetischen Verweisen, wechseln mit schnell dahingeworfenen kleinen Pannels ab, die oft kleinschrittig und retardierend wirken. Die Sprache ist oft lakonisch, immer wieder aber auch satirisch und Hans reflektiert sich mehr und mehr selbst, so dass er am Ende, als er rehabilitert wird, sagt: „Ich bin durch mit dem Job als Mann für alle Fälle.“

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Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 04.07.2020

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