Ein Mann für alle Fälle. Thriller
- Autor*in
- Torseter, Øyvind
- ISBN
- 978-3-8369-6058-8
- Übersetzer*in
- Dörries, Maike
- Ori. Sprache
- Norwegisch
- Illustrator*in
- Torseter, Øyvind
- Seitenanzahl
- 136
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Comic
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein witziger Thriller in Comicform – erzählt mit viel Augenzwinkern und viel Spaß am Spiel mit der Textsorte...
Beurteilungstext
Hans hat einen Job als Mann für alle Fälle beim Präsidenten bekommen. Und die Funktionsbeschreibung ist wörtlich gemeint: Er repariert Stühle, defekte Rohre und sich ablösende Schuhsohlen. Aufgrund seiner guten Arbeit stellt ihm der Präsident aber auch in Aussicht, einmal seinen geheimnisvollen Atomkoffer tragen zu dürfen. Doch auch eine böse andere Staatsmacht will den Koffer haben und plötzlich wird Hans seine Identität von einem fiesen Doppelgänger gestohlen. In seiner Verzweiflung wendet er sich an Detektivin Fräulein Cadmium, mit der zusammen er dem seltsamen Fall auf die Schliche zu kommen versucht. Mit viel Geschick, ein wenig Glück und dem glücklich zurückgewonnenen Werkzeuggürtel gelingt es schließlich, den Bösewicht zu schnappen und eine katastrophale Entwicklung zu verhindern; auch wenn am Ende alles anders ausgeht, als erwartet.
Der vorliegende Thriller wird als Comicerzählung vermittelt. Panels mit 4 Bildern pro Seite wechseln sich mit seitenfüllenden Szenenbildern ab. Die Bilder sind grafische Zeichnungen, mitunruhiger Hand und fast eher skizzenartig. Koloriert sind sie mit sparsamen digitalen Farbflächen, die monochrom sind und eher Atmosphäre als Farbigkeit erzeugen. Gespielt wird mit typischen Motiven des Krimis und des Thrillers: Der Identitätsverlust, die zunehmende Verunsicherung des Helden, die etwas chaotische Helfer*in, der unmenschliche Bösewicht – wobei auch der Präsident als anthropomorpher Elefant nichtmenschliche Züge hat. Weiterhin treten bewusst inszenierte Irritationen auf, zum Beispiel wenn ein Straßenmaler den ebenfalls nichtmenschlichen Hans malt und sein Portrait stereotyp menschliche Züge aufweist und damit nicht nur Hans irritiert. Gleichzeitig bleibt wegen der fehlenden Erzählinstanz und der reduzierten wörtlichen Rede viel im Impliziten – was Leerstellen und Interpretationsspielräume erzeugt, immer wieder aber auch ironisch-atmosphärische Momente erzeugt.
Insgesamt ist dieser Comic-Thriller ausgezeichnet angelegt und umgesetzt, er macht Spaß und bietet viel zu entdecken. Nachdrücklich zu empfehlen.