Ein Geschenk für den König
- Autor*in
- Janisch, Heinz
- ISBN
- 978-3-219-11901-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Leffler, Silke
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- –
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Teaser
Die Bewohner des Königreichs wollen ihrem König etwas bringen, was ihm zum Glücklichsein fehlt. Doch nichts ist es, was seinem Bedürfnis entspricht. Erst ein kleines Mädchen findet das, was er lange gesucht hat.
Beurteilungstext
Der Große, Glänzende ist nicht glücklich. Da er als Herrscher ins Land gekommen ist, beauftragt er seine Untertanen, ihm ein Geschenk zu bringen. Wie es im Märchen ist, bemühen sich alle, das Richtige zu finden, zumal der König Lohn verspricht. Wer das passende Geschenk findet, soll mit ihm gemeinsam regieren. Überall wird gesucht: In Truhen und Werkstätten, in der Natur und sogar auf dem Fußballplatz. Außergewöhnliches, Besonderes wird als kostbar angesehen und muss für den König geeignet sein. Aber erst ein kleines Mädchen findet das Richtige. Alle sehen staunend zu, als sie sich eine Leiter bringen lässt und den König herzlich umarmt. Genau das war es, was dem großen Herrn fehlte.
Die Geschichte ist leicht als Gleichnis anzunehmen. Die Figuren sind nicht charakterisiert, füllen ihre Rolle aus. Auch in den Illustrationen erleben wir die gleiche Erzählhaltung. Wir sehen die Objekte, die König, Schloss und „das Volk“ symbolisieren, finden das Bekannte und richten die Aufmerksamkeit auf die „Märchen- Lösung“. Und diese sucht für das Glück nichts Symbolhaftes, wie zum Beispiel eine glänzende Kugel oder eine Erhöhung der handelnden Figuren. Der König findet sein Glück in einer Geste menschlicher Zuwendung, in etwas Immateriellen. Hier bricht die Geschichte mit der Märchen- Erzählung und löst die Problematik ganz direkt.
Zwar sehen wir in den Bildern das Schloss und die Insignien eines Königs, aber durch die Handlung der kindlichen Figur wird die Handlung ins Heute versetzt. Und zeigt damit eine sehr heutige Wertung, die leicht verständlich für jedes Kind ist.
Die Bilder von Silke Leffler erzählen sehr humorvoll. Die Figuren sind kräftig farbig, die Größenverhältnisse folgen wie in der Kinderzeichnung eher der Bedeutung als der realen Ausdehnung. Und somit vermitteln sie keine Lehre, sondern erzählen eine unerhörte Begebenheit.
Bärbel Jähnert