Eigentor
- Autor*in
- Schubert, Ulli
- ISBN
- 978-3-499-21312-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 157
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 6,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein spannender Krimi, der im Umfeld eines Fußballvereins spielt. Es geht um Geld, die Betrügereien eines Spielerberaters. Es gibt brutale Überfälle, eine Entführung, Freundschaft und ein wenig Liebe.
Beurteilungstext
In Eigentor geht es weniger um sportlichen Wettkampf als um Geld, viel Geld. Der Spielerberater Schneider zieht einen wunderbaren Mittelfeldspieler wegen Verletzung nach einem Foul beim Training aus dem Verkehr. Ivo habe einen Schulterbruch, behauptet er und hält seinen Aufenthalt geheim. Aber Ivo ist völlig gesund - Schneider will ihn bis zum nächsten Spiel kalt stellen. Denn am Sonntag würde er mit dem FC Hamburg gegen Bremen spielen und gewinnen. Schneider hat aber ein großes Aktienpaket von dem Bremer Verein. Der Verein steht vor dem Aus und Schneider damit vor der Pleite. Deshalb die angebliche Verletzung - Bremen muss gewinnen.
Fußball ist auch ein Geschäft, das ist allgemein bekannt. Aber Hardy und Olaf, das sind die Helden der Geschichte, sind wirklich Fußballfans. Olaf will Profispieler werden und arbeitet zielstrebig auf seine Karriere hin. Die beiden Siebzehnjährigen sind enge Freunde und lieben ihren Verein, den FC Hamburg. Wenn Hardy nicht das Trainingsspiel, in dem Ivo leicht gefoult wurde, mit seinem Video aufgenommen hätte, wären die Jungen nie in so eine gefährliche Lage gekommen.
Hardy wird brutal überfallen, Olaf schüchtern Schläger ein, er wird beobachtet, verfolgt. Er hat keine Ahnung, was vor sich geht, spürt aber bald, dass es einen Zusammenhang mit Ivos Verletzung geben müsse.
Wie in vielen Jugendkrimis sind Olaf und Hardy zur Zeit des Geschehens unbelastet von Fürsorge und Kontrolle durch Erwachsene. Die Eltern sind alle in Urlaub. Olaf findet schließlich heraus, dass Schneider hinter allem steckt und skrupellos das Video erbeuten will. Es gibt ein dramatisches Show-down, in allerletzter Minute rettet die Polizei Olaf. Für den Bösewicht ist das Spiel aus, endgültig - all seine Machenschaften führen zum Eigentor.
Ein spannender Krimi, vom fiktiven Ich-Erzähler Olaf munter und selbstkritisch vermittelt. Es gibt echt witzige Szenen am Rand. Da ist ein Säufer, dem der Wirt anstatt Schnaps Wasser gibt, und der dennoch immer betrunkener wirkt. An Gabi möchte Olaf seine Jungfräulichkeit verschenken, diese erklärt ihm aber freundlich und bestimmt, er sei für sie absolut zu jung und sie hätten eine Verabredung zum Gespräch aber kein Date. Olaf hat sich seit er sechs ist nur um Fußball gekümmert, nun hat er einen Kriminalfall zu lösen. Er versucht sich bei Fernsehkommissaren kundig zu machen und sieht an einem Abend mehrere Krimiserien hintereinander.
Kurzum, spannende Unterhaltung für Krimifreunde, zwei nette Helden, viel Handlung, eine vielleicht beginnende Liebesgeschichte und ein gerade aktuelles Milieu. Ja nun, man könnte sich ein wenig wundern über die aufsatzmäßige Sprache des jugendlichen Erzählers, da gibt es laue Winde und die Nachmittagssonne lacht gleich zu Beginn vom wolkenlosen Himmel, Olaf kippt wie ein nasser Sack um und plumpst vom Fahrrad. Manches klingt, wie von einem altmodischen Deutschlehrer korrigiert.
Auf jeden Fall ein sauberer Krimi, der besonders für Jungen in eine Lesekiste oder die Schulbücherei gehört.