Du bist sowas von raus! Echte Geschichten aus der Arche

Autor*in
Dölling, Beate
ISBN
978-3-423-78287-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
299
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

2,5 bis 3 Millionen Kinder leben in Deutschland in Armut. Was heißt es, arm zu sein? Wie wirkt sich dies auf das Familienleben, den Schulerfolg und das Selbstgefühl aus? Die Autorin erzählt die Geschichte von acht Kindern, die nicht das Glück hatten, in intakte, wohlhabende Elternhäuser geboren zu werden.

Beurteilungstext

Die 12-jährige Lilly lebt in einer verschmutzten Wohnung in einem verschmutzten Viertel. Die Mutter raucht, trinkt, empfängt Herrenbesuche. Lilly kümmert sich um ihre Geschwister und den Haushalt, seit sie 11 Jahre alt ist. Ihr Mutter war 15 Jahre, als Lilly geboren wurde. Hunger, Frust, Überforderung und tiefe seelische Verletzungen finden ihr Ventil in aggressivem Verhalten.

Auch Vins Eltern leben getrennt. Immer wieder muss Vin mit nicht eingelösten Versprechen leben. Ella flüchtet sich in einen Chatroom und wird dort von einem älteren Mann angemacht. Bashas Vater wurde nach Burundi abgeschoben. Er muss Rassismus und Mobbing erleben. In der Schule flüchtet er gerne unter den Tisch, macht sich rund, "damit alles von ihm abprallen kann". Tim erkennt in seinem Zuhause: Wir sind nicht arm, nur weil wir kein Geld haben. Pearl wird festgenommen, weil sie ihre kleinen Geschwister vor Missbrauch schützen will. Rommy erträgt die Prügelattacken des Vaters nur mit Drogen.

Alle Kinderschicksale zeigen: Es ist unglaublich schwer, aus der Negativspirale zu entkommen. Die Not wird lange, meist zu lange geheim gehalten. Gute Bildung ist der einzige Schlüssel zur Veränderung, aber Schulbesuch und Schulerfolg leiden zu oft unter den sozialen Bedingungen. Kinder wie die aus dem Buch können den Kopf nicht frei haben, um zu lernen. Sie brauchen Hilfe von außen, auch wenn sie diese zunächst nicht annehmen wollen.

Fazit: Die Startbedingungen der Kinder in unserer Gesellschaft sind extrem unfair, wie Ludwig Podolski in seinem Vorwort sagt. Vielen Kindern fehlt es nicht nur am Materiellen, sondern auch an Zuneigung und Geborgenheit. Die Geschichten dieser Kinder zu lesen ist oft nur schwer zu ertragen. Erwachsene müssen genau hinsehen und nicht nachlassen zu merken, wo und wie Hilfe geleistet werden kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 25.02.2016

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