Donata, Zochter Venedigs

Autor*in
NAPOLI, DONNA JO
ISBN
978-3-596-85124-9
Übersetzer*in
Braun, Anne
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
351
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Venedig 1592, die Familie der vierzehnjährigen Donata muss Entscheidungen treffen, die für den Fortbestand ihrer Macht und ihres Reichtums wichtig sind. Es geht darum die Zukunft der älteren der zwölf Kinder zu bestimmen. Donata wehrt sich gegen ihre Bestimmung. Sie will weder heiraten noch ins Kloster, wie es für jüngere Töchter von Adelsfamilien vorgesehen ist.

Beurteilungstext

Der historische Roman zeigt Venedig am Ende des 16. Jahrhunderts und lenkt den Blick auf das Leben einer einflussreichen, adeligen Familie. Erzählt wird von Donata, der zweiten Tochter des Hauses -oder der dritten, sie hat eine Zwillingsschwester. Donata ist vierzehn als sie erkennt, dass ihr Leben festgelegt ist und für sie eigentlich keine eigene Entwicklungsmöglichkeit besteht. Außerdem lebt sie als Fremde in ihrer Stadt, meint sie. Sie weiß nichts, sie lernt nichts aus eigener Erfahrung. Nur was sie zufällig aufschnappt, wenn sie Gespräche ihrer Brüder mit dem Vater belauscht, das erfährt sie. Ihr bleibt eigentlich nur das leben im Kloster, denn mehr als eine Tochter kann man nicht verheiraten in ihrer Schicht. Und die älteste Schwester ist die ideale Braut. Napoli erzählt, wie Donata mit verzweifeltem Mut einen Weg aus dem Dilemma findet. Denn Donata kann und will ihre Bestimmung nicht hinnehmen. Donata hat Glück - ihre Eltern sind liebevoll und verstehen, was sie antreibt. Sie erlauben ihr eine Ausbildung und stellen ihr schließlich die Position als Beraterin des ältesten Bruders in Aussicht. Bis es soweit ist, durchlebt Donata einen spannenden Ausflug in das gewöhnliche Leben der Stadt. Als Junge verkleidet arbeitet sie als Schreiber und erfährt Hilfsbereitschaft aber auch Missgunst.
Ein spannender Roman, man fühlt sich als Leser hineingezogen in diese fremde, geordnete Welt in der eine einzelne Person so wenig gilt, besonders wenn sie weiblich ist. Aber wie Donata erkennen auch Leser, dass nichts so starr ist, dass es nicht geändert werden könnte. Selbst Donatas Mutter, die den Adelsstand so korrekt vertritt, zeigt unter der vornehmen Haltung immer wieder das Gesicht der Tochter aus bürgerlichem Haus, die in ihrer Jugend sehr viel mehr Freiheiten hatte als sie ihren Töchtern zuzugestehen wagt. Gerade die Mutter ist eine besonders interessante Figur des Romans. Für die Töchter ihrer Familie plant sie mit Energie, Verstand und Fürsorge und sie zeigt ihnen, dass es außer Ehe und Kloster doch andere Möglichkeiten gibt.
Dieser Roman zeigt Leben in der Oberschicht in einer sehr ehrenhaften Familie. Man liebt und achtet sich und für jeden wird gesorgt. Es geht allen gut und selbst aus dem riskanten Abenteuer geht Donata unbeschädigt hervor. Donata lernt in der kurzen Spanne Zeit von wenigen Monaten, in der wir sie begleiten nicht nur lesen und schreiben sondern auch Latein - wie sehr sich dies von Venezianisch unterscheidet, erfährt man nicht. Man könnte sich darüber wundern aber man nimmt es hin. Donata ist eine Heldin, sie steht für viele junge Frauen, die den Mut und die Kraft hatten, sich ihren Weg in die Welt zu suchen. Obwohl sie Leser als ganz lebende Person anrührt und gefangen nimmt, ist sie nicht ganz wirklich.

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Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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