Donata, Tochter Venedigs

Schlagwörter

• Emanzipation
• Gender/Geschlecht
• Historisches

Teaser

Donata lebt im Jahr 1592 in Venedig. Sie hat großes Glück, da sie zu einer der wenigen privilegierten Adelsfamilien gehört. Allerdings darf sie als zweite Tochter nicht heiraten und wird wahrscheinlich ins Kloster müssen. Donata will aber mehr: als Mädchen darf sie zwar das Haus nicht verlassen, aber sie findet einen Weg und schleicht sich als Junge verkleidet davon. Ein jüdischer Schreiber nimmt sie als Lehrling auf und bestärkt damit Donatas Wille zu lernen noch mehr. Der Schwindel fliegt auf und Donata muss um alles, was ihr wichtig ist bangen, bevor ihr Vater Einsicht zeigt und es zum Happy End kommt.

Beurteilungstext

Historische Romane boomen, auch auf dem Jugendbuchmarkt. Dieser Roman ist nicht nur für Jugendlicher geeignet, auch Erwachsene können sich von dieser spannenden Geschichte mitreißen lassen. Donna Jo Napoli, deren Vorfahren aus Venedig stammen, hat die Fakten sehr gründlich recherchiert und gibt einen Einblick in das Leben der venezianischen Adelsfamilien im 16. Jahrhundert. Sie widmet dieses Buch Elena Piscopia, die im Jahre 1678 als erste Frau an der Universität von Padua den Doktortitel erlangte. Die Autorin schafft es, die Figuren lebendig zu machen und man bangt schon nach wenigen Seiten mit allen Töchtern der Familie Mocenigo mit. Auszugsweise ist diese Buch auch für den Unterricht geeignet, als Gesamtwerk ist es mit 349 Seiten etwas zu lang. Ein sehr guter historischer Roman, der Mädchen und Frauen mal wieder zeigt, dass eine Schulbildung oder gar ein Studium für Mädchen nicht immer selbstverständlich war.