Donata, Tocher Venedigs

Autor*in
NAPOLI, DONNA JO
ISBN
978-3-596-85124-9
Übersetzer*in
Braun, Anne
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Historischer Roman über ein adeliges Mädchen, das in Venedig aufwächst und um eine erstrebenswerte Zukunft kämpft.

Beurteilungstext

Die Autorin schildert die spannende Geschichte eines Mädchens in Venedig. Als Adelige ist ihre Zukunft nicht nur durch ihr Geschlecht vorherbestimmt: Meist darf nur das älteste Mädchen in einer adeligen Familien heiraten, die jüngeren Schwestern gehen ins Kloster oder bleiben als Tante, die sich um die Kinder des verheirateten Bruders kümmert, im Elternhaus. Donata, die mit ihrer Zwillingsschwester Laura zunächst hofft, ebenso wie die große Schwester verheiratet zu werden, ist tief unglücklich, als der Vater eines abends seine Pläne für die Zukunft der älteren Brüder und der älteren Schwester verkündet, Lauras und Donatas Zukunft jedoch im Ungewissen läßt. Sicher, in wenigen Jahren im Kloster zu landen, beschließt die ohnehin rebellischere Donata, heimlich in Jungenkleidung ihre Heimatstadt Venedig zu erkunden. Diese hat sie als Mädchen nur auf einigen Godelfahrten, hinter einem Schleier verborgen, gesehen. Bei ihren Ausflügen lernt Donata das Venedig der Armen und der einfachen Arbeiter kennen. Doch nicht nur auf ihren Ausflügen lernt sie Neues dazu, es gelingt ihr sogar, zusammen mit ihren Brüdern am Unterricht teilnehmen zu dürfen.
Sehr lebendig erzählt die Autorin von den Lebensumständen des vierzehnjährigen Mädchens und ihrer Geschwister. Durch den großen Wissensdurst der Hauptfigur gelingt es Donna Jo Napoli, sehr viel Wissenswertes über Venedig zu vermitteln, ohne den Erzählfluß zu hindern. Die Handlung ist in sich sehr rund und schlüssig, überaus spannend, ohne dass es vieler dramatischer Höhepunkte bedarf.
Sehr schön gelingt es der Autorin, die Entwicklung Donatas vom neugierigen Mädchen, das nur die Welt innerhalb des adeligen Haushaltes kennt, hin zur verantwortungsbewußten Jugendlichen, die weiß, was sie will, und für ihre Ziele kämpft. Durch ihre Erlebnisse wird Donatas zudem sensibel für die Probleme anderer, seien es nun Menschen anderer Schichten und anderer Herkunft, oder aber die Schicksale ihrer Schwestern. So plädiert das Buch nebenbei für Toleranz, bleibt aber dem geschichtlichen Rahmen treu: Donata erkennt die (oft unausgespochenen) Regeln und Vorschriften ihrer adeligen Herkunft an, versucht aber, innerhalb dieser Einschränkungen, das Beste für sich und ihrer Schwester zu erreichen.

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Diese Rezension wurde verfasst von sc.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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