Die Ziege auf dem Mond. Oder das Leben im Augenblick
- Autor*in
- Beuse, StefanGreve, Sophie
- ISBN
- 978-3-446-26050-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Greve, Sophie
- Seitenanzahl
- 78
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Vom Mond geschaut sieht die Erde platt aus. Die Ziege fühlt sich außerhalb von ihr und allein ziemlich wohl auf dem Erdtrabanten. Ihr Leben ist geregelt und es gibt viel Zeit, über die Dinge an sich nachzudenken.
Beurteilungstext
Wir werden hineingeworfen in eine andere Welt. Selbstverständlich kennen wir Ziegen und kennen auch Mond, aber eine einsame Ziege allein auf dem Mond, die über sich und das Leben und dem täglichen Ablauf der Zeit nachdenkt und uns daran teilnehmen lässt?
Das Buch ist reich bebildert, hat jedoch nicht das typische Format von Bilderbüchern, zeigt also auch an, dass der Inhalt des Textes wichtiger ist als die Illustration, mindestens aber beide gleichwertig sind. Dabei gehen die Texte in philosophische Betrachtungen, werden Besonderheiten (Rucola-Blätter, Zeitpunkte wie Viertel nach neun, die Zeit auf der platten Welt) zu wiederkehrenden Ankern.
Die Texte sind jeweils recht kurz, selten mehr als auf eine Seite innerhalb der Illustration Platz findet. Alle haben eine kurze Überschrift, die in dünnen und groß gedruckten Lettern auf das Folgende Bezug nehmen: "Der Name der Fische" oder "Die dunkle Seite" oder "Die Ziege macht eine Entdeckung".
Die Texte sind sperrig. Was wollen wir anfangen mit den Dingen, die gefährlich schienen und nun wieder aus dem Mondkrater herausgeholt werden sollen? Wie können sich gefährlichen Dinge darüber freuen? Und wie ist es mit Dingen, die nicht echt sind? Sind sie überhaupt, oder werden sie geträumt, gedacht, in einem Lied versteckt?
Die Stärke der Geschichte(n) ist nicht, dass wir Antworten aufnehmen. Es ist auch nicht, dass wir Fragen über das/unser Leben finden. Die Stärke ist, dass wir selbst uns Fragen stellen - und dabei nicht erwarten, dass wir (gleich oder jemals) Antworten finden. Eventuell ist das Fragenstellen auch viel wichtiger als das Antworten.
Sophie Greve nimmt Einzelheiten der Geschichte, um sie in die Geschichten zu zeichnen. Ihre Ziege ist so, wie sie uns auch im Text erscheint. ein bisschen trottelig, fast dümmlich, genügsam wohl. Die langen Ohren hängen zumeist am Kopf herunter, die Augen stehen weit ab, die T-Shirts zeigen kurze Texte (yolo / Is there life on Mars? / What happens in Vegas stays in Vegas u. a.), der Hintergrund ist oft mit Aquarellfarben bestimmt und mit Klecksen.
Wenn man dem Buch ein Adjektiv zuordnen will, so ist ‚anspruchsvoll' keine schlechte Wahl. Man muss sein Kind einschätzen können, ob es sich mit dieser Art von Texten auseinandersetzen wird, auseinandersetzen möchte. Das schränkt den Kreis der potenziellen Leser stark ein.