Die Wolke

Autor*in
Pausewang, Gudrun
ISBN
978-3-473-58240-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
223
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines Vormittags heult die Sirene los. ABC-Alarm. ABC-Alarm? Kaum jemals gehört. Was soll man tun? Chaos bricht aus und Panik. Was ist passiert? Alles drängt nach Hause, und die Polizei gibt nur die Meldung aus, “Ruhe bewahren”. Janna-Berta macht sich auf den Weg mit dem kleinen Bruder, auf der Flucht vor der radioaktiven Wolke. Noch weiß sie nicht, dass sie fast ihre ganze Familie verlieren wird ...

Beurteilungstext

Gudrun Pausewang personifiziert die Katastrophe. Anstelle der Tausenden, die ihr Leben lassen, erzählt sie die Geschichte der 14-jährigen Schülerin Janna-Berta, die bei dem SuperGAU ihre Eltern, ihre Brüder und eine Oma verliert. Sie selbst überlebt, ist aber verstrahlt; später wird sie Fieber bekommen und die Haare verlieren. Da ihre Eltern tot sind, kommt Janna-Berta zu einer Tante nach Hamburg; hier hat man das Unglück nicht hautnah miterlebt und versucht es zu verdrängen; die Menschen starren ihren kahlen Schädel an. Nach einiger Zeit wird die Sperrzone aufgehoben und Janna-Berta geht zurück nach Schlitz, in ihren ursprünglichen Wohnort, wo sie die Großeltern trifft, die die Katastrophe aus der Ferne, von Mallorca aus, erlebt hatten. Der Großvater sieht das alles ganz anders als Janna-Berta. Aber da nimmt Janna-Berta die Mütze ab, die den kahlen Kopf bedeckt, ab und beginnt zu erzählen.
Das Buch erzählt von Problemen, die nicht alltäglich sind. Ausnahmezustand herrscht, doch auch dieser wird nach einiger Zeit akzeptiert und zum Alltag. Es beschreibt Elend, Kummer, Verzweiflung. Die einen akzeptieren, was geschehen ist und stellen sich den Problemen, die anderen versuchen zu verdrängen. Viele Menschen kommen vor in dem Buch und verschwinden wieder.
Und dies ist die Botschaft und Hoffnung der Autorin: "Die Hoffnung in DIE WOLKE liegt darin, dass alle, die die Folgen der Katastrophe miterleben, merken: So geht's mit unserer Gesellschaft nicht weiter. Wir müssen vielmehr zwischenmenschliche Beziehungen bilden für ein soziales Netz, das in solchen Situationen die Menschen auffängt und sie nicht isoliert und allein lässt. Vor allem aber besteht die Hoffnung darin, dass man endlich begreift, es muss auf andere Energie-Gewinnungsmöglichkeiten ausgewichen werden. Dieses Risiko, das noch für Generationen danach furchtbare Folgen haben würde, muss verschwinden."
Der Roman, der seit seiner Erstauflage 1987 (1 Jahr nach Tschernobyl) auf der Lektüreliste fast aller Schulen steht, ist als Film im März 2006 in den deutschen Kinos angelaufen. Näheres dazu siehe den oben genannten Artikel im JulimJournal.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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