Die Sterne leuchten immer noch

Autor*in
Ockler, Sarah
ISBN
978-3-570-13749-9
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
346
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

An Annas 15. Geburtstag geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung: Matt, der Bruder ihrer besten Freundin Frankie und ihr bester Freund, in den sie so lange sie denken kann, verliebt ist, küsst sie! Drei Wochen sind sie heimlich ein Paar, weil Matt es seiner Schwester im Familienurlaub schonend beibringen will – doch dazu kommt es nicht mehr…

Beurteilungstext

Matt verunglückt bei einem tragischen Verkehrsunfall tödlich und Anna hält ihre Beziehung weiterhin geheim, weil sie es Matt versprochen hat. So kann sie sich niemandem außer ihrem Tagebuch in ihrer Trauer um die erste große Liebe anvertrauen und versucht, ihrer Freundin Frankie, die den Bruder verloren hat, so gut wie es ihr möglich ist, zur Seite zu stehen. Doch Frankie verändert sich über den Verlust und versteckt ihre Trauer und Unsicherheit hinter einer Fassade aus Coolness und flirtet mit jedem Jungen, der ihr über den Weg läuft. Anna fühlt sich ihr oft nicht mehr so nah. Doch das soll „der beste Sommer aller Zeiten“ ein Jahr nach Matts Tod ändern: Anna fährt mit Frankies Familie in den Sommerurlaub, an den Ort, an den die Familie jahrelang auch mit Matt gefahren ist und den sie nur aus Beschreibungen von Postkarten kennt. Die Erinnerungen drohen die Familie zu überrollen, doch Frankie und Anna stürzen sich auf die Jungs am Strand und lernen Sam und Jack kennen. Anna entwickelt Gefühle für Sam, aber darf sie das – ausgerechnet an dem Ort, an dem ihr Matt so nah ist? Und dann droht auch noch ihre Freundschaft zu Frankie zu zerbrechen, weil diese hinter ihr Geheimnis mit Matt kommt…
 
Sarah Ockler beschreibt behutsam und mit viel Feingefühl den Verlust eines geliebten Menschen. Dabei gelingt es ihr, sowohl die Trauer, die Verzweiflung, den Schmerz als auch die Wut und die Ohnmacht glaubwürdig zu schildern. Besonders gut gelungen sind ihr hier das unterschiedliche Verarbeiten und der verschiedene Umgang mit dem Verlust der einzelnen Personen, die jeweils in einer anderen Beziehung zu Matt standen. Hier kann sich der Leser emphatisch in seine Eltern, seine Schwester und die Protagonistin hineinfühlen und die verschiedenen Stadien der Trauer miterleben. Auch die sich verändernde Freundschaft zwischen den Mädchen ist authentisch dargestellt. Als Frankie ungefragt Annas Tagebuch liest und so von der Liebesbeziehung zwischen ihrem Bruder und ihrer besten Freundin erfährt, ist der tiefe Vertrauensbruch und die Verletzungen auf beiden Seiten fast greifbar. Im Gegensatz dazu bleibt die Geschichte mit Sam, mit dem Anna ihr erstes Mal erlebt, seltsam oberflächlich und ohne tiefe Emotionen, die den Leser berühren. An manchen Stellen ist sie eher befremdlich und eine Identifikation bleibt aufgrund mangelnder Tiefe aus. Hier wäre eine ähnlich ergreifende Darstellung wie die Liebe zu Matt wünschenswert gewesen.
 
Alles in allem ist „Die Sterne leuchten immer noch“ aber ein berührendes Buch über den Umgang mit dem Tod für diejenigen, die fassungslos zurück bleiben. In all seiner Traurigkeit macht es auch Mut, dass das Leben weiter geht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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