Die Prinzessin auf dem Kürbis

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7026-5901-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wolfsgruber, Linda
Seitenanzahl
32
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Prinz sucht eine Prinzessin – na klar. Aber hier soll es ein wenig anders zugehen, als bei der Prinzessin auf der Erbse. Also muss man sich ein etwas unkonventionelles Märchen gefasst machen.

Beurteilungstext

Der Prinz kommt direkt von der Hochzeit seines Freundes mit der Prinzessin auf der Erbse. Diese ist zwar eine echte Prinzessin, hat aber ständig an allem etwas auszusetzen: sei es ein kleiner Luftzug oder ein etwas kratziger Umhang. So was passiert mir nicht, denkt sich der Prinz und stellt nun ganz eigene Forderungen für seine Brautschau. Wer ihn verdienen möchte, muss an einer Strickleiter über die Burgmauer klettern und sich mit Wasser und Brot zufrieden geben, bevor es ein Bett mit einer Matratze gibt, unter der ein Kürbis platziert ist. Nach vielen Fehlversuchen findet sich schließlich eine junge Frau, die forsch und selbstbewusst alle Proben besteht – doch als der Prinz sie zur Frau nehmen will, muss er feststellen, dass zur Heirat eben doch noch ein wenig mehr gehört. Zum Glück findet alles ein gutes Ende und an eben diesem wird natürlich Hochzeit gefeiert.
Heinz Janisch erzählt das berühmte Märchen von Hans Christian Andersen weiter, dessen ironischen Unterton er aufnimmt und neuerlich verstärkt, indem er seine beiden Protagonisten aus den stereotypen Darstellungen einer Märchenpersonage heraustreten und sie sich auch selbst neu entdecken lässt. Liebe und Zuneigung sind keine Fragen von Stand und Ehre, sondern Zuneigung entsteht dann, wenn Menschen sich selbst spielen. Diese einfache Moral wird hier in den verdichteten Formen und Motiven des Märchens neu erzählt – humorvoll und prägnant, sprachlich gelungen und thematisch ausgezeichnet auf den Punkt gebracht.
Linda Wolfsgrubers grafische Illustrationen nehmen die Unkonventionalität des Themas in den verschobenen Proportionen und ungewöhnlichen Darstellungen auf. Sie schafft es, die Geschichte so in Szene zu setzen, dass die emotionalen Einlassungen und Zwischentöne geschickt im Bild aufgenommen werden, ohne der Geschichte ihren durchaus romantischen Charakter zu nehmen.
Ein neues Märchen – hervorragend gelungen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 28.09.2016

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