Die letzte Haltestelle

Autor*in
McKay, Sharon E.
ISBN
978-3-570-17250-6
Übersetzer*in
Obrecht, Bettina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Grubing, Timo
Seitenanzahl
176
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Amsterdam 1942. Die Deutschen haben die Niederlande besetzt und verfolgen und verhaften alle Juden, die sie finden. Für Beatrix und ihre Mutter ist das eine gefährliche Situation. Sie sind Juden und müssen fliehen.

Beurteilungstext

Eine Flucht im besetzten Amsterdam war nicht einfach und sie war auch nicht immer erfolgreich. Beatrix und ihre Mutter waren bei Menschen versteckt, die die Gefahr nicht mehr länger tragen wollten. Sie sitzen in der Straßenbahn, sind auf der Suche nach einem neuen Versteck, die Bahn wird von deutschen Soldaten kontrolliert. Die Mutter zeigt ihren Pass mit dem großem „J“, doch als die Soldaten gerade auf das Kind losgehen wollen, stellt sich der Schaffner dazwischen und behauptete, es sei seine Nichte. Beatrix kann weiterfahren und die Brüder Hans und Lars, der eine Schaffner, der andere Fahrer, haben jetzt ein kleines Mädchen an ihrer Seite. Die Gefahr, in die sie sich begeben haben, ist ihnen nicht bewusst, es ist einfach so gekommen. Ihrer Nachbarin Frau Voß erzählen sie, das Kind sei in der Bahn vergessen worden. Die beiden sind auch nicht mehr die jüngsten, sie leben zurückgezogen in einem Haus ohne Frauen und ohne Kinder. Nun haben sie ein Kind und meistern die gefährliche Lage mit der Hilfe ihrer Nachbarin Frau Voß. Nach Kriegsende kommt es zu einem Wiedersehen zwischen Beatrix und ihrer Mutter. In der Straßenbahn treffen sie sich und können sich in die Arme schließen.
Diese Geschichte über die Rettung eines jüdischen Kindes ist wirklich anrührend. Die beiden unbeholfenen Brüder, die mit Kindern keinerlei Erfahrung haben, geben ihr zum Einschlafen ein Spielzeug mit ins Bett, eine Lokomotive. So liegt das kleine Mädchen mit einer großen Lokomotive im Bett und versucht die neue Situation zu meistern. Immer wieder sind die Situationen so kurios, dass man laut loslachen könnte, wenn es sich nicht um so ein furchtbares Thema handeln würde. Es wird an alles gedacht, auch lernen soll die kleine Beatrix etwas und mit einem falschen Ausweis darf sie auch zur Schule gehen. Überall gibt es Menschen, die helfen können und dies auch tun, im Verborgenen und ohne Worte. Die Leser*innen können sich in die Atmosphäre des besetzten Landes hineinversetzen, sie hoffen mit den Romanfiguren auf die baldige Ankunft der Alliierten und auf ein gutes Ende. Diese Erwartungen werden nicht enttäusche, auch wenn die Geschichte der Mutter etwas unglaubwürdig ist. Wer zu damaligen Zeiten schon in den Osten verschleppt wurde, dem konnte die Flucht nach Holland wohl kaum gelingen, aber es ist gut, dass es ein gutes Ende gibt. Die Zeichnungen von Timo Grubing fangen die Situationen ein und verbildlichen uns das Gelesene. Leider sind die Gesichter mit den viel zu großen Augen(vor allem bei Beatrix) etwas unpassend gestaltet.
Diese ganz andere Geschichte ist von der Autorin gut recherchiert worden und ist eine wirkliche Bereicherung in den vielen Büchern zum Nationalsozialismus.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von wb; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 28.05.2017

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