Die letzte Haltestelle
- Autor*in
- McKay, Sharon E.
- ISBN
- 978-3-570-17250-6
- Übersetzer*in
- Obrecht, Bettina
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Grubing, Timo
- Seitenanzahl
- 176
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Teaser
Amsterdam 1942: Die 5-jährige Beatrix muss sich mit ihrer Mutter versteckt halten, da sie Juden sind. Auf ihrer Flucht benutzen sie verbotenerweise die Straßenbahn, werden kontrolliert und die Mutter wird verhaftet. Beatrix entkommt der Verhaftung, da Lars, der Fahrkartenkontrolleur, sie als seine Nichte ausgibt. Nun stehen die beiden Brüder Lars und Hans plötzlich mit einem Kind da. Neue, aufregende, aber auch gefährliche Erlebnisse erwarten sie.
Beurteilungstext
In 20 Kapitel unterteilt und mit großer Schriftgröße und weitem Zeilenabstand ein Buch, das bereits ältere Grundschüler eigenständig erlesen können. Sprachlich gut verständlich, außerdem ergänzt durch zahlreiche inhaltsunterstützende Schwarz-Weiß-Illustrationen. Inhaltlich sicherlich diskutierbar. Ab wann sollten sich Kinder mit dem Thema Nationalsozialismus und Judenverfolgung befassen? Eigentlich erst im Geschichtsunterricht ab Klasse 8/9 vorgesehen, werden hier bereits Grundschüler damit konfrontiert. Das Thema wird jedoch sehr sensibel behandelt. Es wird nicht zu sehr ins Detail gegangen und ist deswegen auch gut ertragbar für jüngere Kinder.
Die beiden Brüder werden als äußerst liebenswert und liebevoll, aber auch als sehr tollpatschig beschrieben. Sie sind beide nicht verheiratet und haben überhaupt gar keine Erfahrung mit Kindern. So legen sie der kleinen Beatrix, als sie traurig ist, zum Kuscheln ihre eiserne Lok in den Arm! Das ist rührend, aber auch komisch. Lustig ist auch, wie sie ihr zum Einschlafen "Die Geschichte des Automobils" vorlesen, das ganze Kapitel über Automobile in den Zeiten von König Edward, und ihr zum Schluss sogar die Schemazeichnungen erläutern. Auch die beiden Nachbarinnen werden als äußerst liebenswert beschrieben: Die ältere Frau Vos, die eine Freundin ihrer Mutter war, anpackend und resolut, und die mysteriöse Lieve, die schließlich selbst verhaftet wird und im Konzentrationslager umkommt.
Und natürlich muss es ein Happy-End geben: Beatrix' Mutter kommt wieder, sie sorgt nun für die beiden in die Jahre gekommenen Brüder und langsam kommen alle wieder zu Frieden.
Mit einem Nachwort über die Verwicklung der Niederlande in den 2. Weltkrieg und die Themen Feinde/Verbündete und Kinderlandverschickung.