Die Insel der Vögel - Ich sehe was, was du nicht siehst

Schlagwörter

• Abenteuer
• Tiere
• Umweltschutz/Klima
• Zukunft

Teaser

Die Vögel finden in ihrem ursprünglichen Lebensraum nichts mehr zu essen. Deshalb machen sie sich auf den Weg zur Insel der Vögel. Dort ist die Natur unberührt und es gibt genug Nahrung für alle Vögel.

Beurteilungstext

Traumhafte Illustrationen der vielfältigen, bunten und atemberaubenden Welt der Vögel lassen sich in diesem Bilderbuch finden. Auf 13 Doppelseiten wird die Geschichte der Vögel erzählt, deren Lebensraum durch die Menschen zerstört wird. Die Autorin Peggy Nille schafft es auf beeindruckende Weise, das Thema Naturschutz und Klimawandel aus der Sicht der Vögel zu erzählen. Dabei geht sie auch auf die Gründe ein, warum die Vögel nicht mehr in ihrem natürlichen Lebensraum leben können und darauf, was die Menschen dazu beitragen. Dies macht sie auf sachlich-informierender Ebene und stellt dabei gleichzeitig die Konsequenzen beispielsweise von Waldrodungen für Tiere dar. Gleichzeitig erfahren die Leser*innen spannende Informationen über unterschiedliche Vögel und lernen ganz verschiedene Vogelarten und ihre Bezeichnungen kennen. Der Text auf den vorderen Seiten ist ebenfalls mit Illustrationen ergänzt worden. So werden sowohl bekannte als auch weniger bekannte Vögel direkt dargestellt. Die entsprechenden Bezeichnungen zu den abgebildeten Vögeln unterscheiden sich außerdem farblich und in ihrer Größe vom übrigen Text. Neben den Seiten, auf denen die Geschichte erzählt wird, gibt es auf jeder Doppelseite eine Seite mit einem Wimmelbild. Auf diesem Bild lassen sich die genannten Vögel und ihre Nahrung wiederfinden. Dabei helfen den Betrachter*innen auch die Illustrationen, die sich direkt am Text befinden. Im Wimmelbild sind diese in gleicher Darstellungsweise zu sehen. Die Illustrationen sind bunt und zeigen die Vielfalt der Welt, in der die Vögel leben. Die farbliche Gestaltung ist harmonisch abgestimmt und fasziniert bei jeder Betrachtung neu. Die einzelnen Bilder passen dabei sehr gut zusammen und sind doch auf jeder Seite anders. So wird das Betrachten nicht langweilig. Unterstützt wird das ganze durch die Aufforderung des Erzählers, dass die Leser*innen die Tiere und z. B. ihre Nahrung in den Illustrationen finden sollen. So kann man sich lange mit dem Buch beschäftigen und wird zum Mitmachen eingeladen.
Am Ende des Buches befindet sich eine bebilderte Übersicht mit allen Vogelarten, die in dem Buch vorkommen sowie Informationen zu ihrer Größe, sodass die Leser*innen nochmal einen guten Überblick über die kennengelernten Vögel erhalten.
Ein gelungenes Buch, das das Bewusstsein über die Vielfalt der Vögel anregt und dabei darauf hinweist, dass die Menschen etwas tun müssen, damit diese Vielfalt bestehen bleibt. Dabei wird letzteres etwas verharmlost, da alle Tiere auf der neuen Insel genug zu essen finden. Hier stellt sich die Frage, ob es also in Ordnung ist, dass die Menschen den Lebensraum der Tiere zerstören. Die Intention des Buches wird an dieser Stelle nicht konsequent durchgesetzt. Dennoch bietet das Bilderbuch viel Potenzial im Bereich Zählen und Wahrnehmen. Dass gleichzeitig der Aspekt Naturschutz einbezogen wird, ist auch in diesem Umfang sinnvoll und kann im Gespräch über das Buch sicherlich noch vertieft werden.