Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte
- Autor*in
- Baltscheit, Martin
- ISBN
- 978-3-407-75629-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Baltscheit, Martin
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Beltz & Gelberg
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Weinheim
- Reihe
- Die Geschichte vom Löwen, der...
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Büchereididaktisches Material
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kann der Löwe malen? Ein Bild für seine Löwin zum 20. Liebesgeburtstag? Er gibt sich viel Mühe, doch die anderen Tiere meinen, dass sie viel besser malen können. Jedes Tier hat seine eigene Sicht auf die Löwin. Jedes Tier malt schön – jedes auf seine andere Weise. Jeder ist ein Künstler!
Das Bilderbuch in Reimform bietet neben der Löwengeschichte Einblick in verschiedene Kunstrichtungen und eignet sich damit für Kinder ab der dritten Klasse – besonders für den Kunstunterricht.
Beurteilungstext
Der bekannte Autor und Illustrator Martin Baltscheit (ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis) hat seine Reihe um die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben, nicht schwimmen, nicht kochen, nicht zählen, nicht schlafen usw. konnte, fortgesetzt. In dem 40-seitigen Hardcover-Bilderbuch erlebt die Hauptfigur „Löwe“ eine weitere Episode.
Der Löwe liebt seine Frau, die Löwin, seit 20 Jahren und möchte ihr ein Geschenk machen: ein selbstgemaltes Bild. Doch die anderen Tiere meinen, dass das Bild für die Löwin ganz anders gemalt werden sollte und malen nach ihren Vorstellungen – inspiriert von Künstlern wie Munch, Giacometti, Ambrosius, Pollock, Kusama, Vallotom, Botero und Basquiat. „Doch, doch“, rufen alle: Noch mehr bunte Farben… Hier unten! Da drüben! Die Form ist Gestalt. Weniger Weißes, das Schwarze gibt Halt. Bedenke die Schatten, Volumen, Textur! So malen die Künstler ein Bild mit Bravour!“ Mit dieser Leidenschaft malen am Ende alle gemeinsam ein Bild für die Löwin. Doch als diese das Bild vom Löwen geschenkt bekommt, bittet sie: „Nun, Löwe, du Meister, talentreiches Tier, ich bitte dich herzlich, mal noch eins von mir!“
Der Text ist in der von den Kindern so beliebten Reimform gehalten. Ein gutes inhaltliches Wort- und Textverständnis wird bei den Kindern allerdings vorausgesetzt. Beispiele: „So eine Dame apart und charmant, braucht ein Portrait mit Stil an der Wand.“ Oder „Nicht Ansicht und Schein, nicht äußere Hüllen, die Wahrheit ist Farbe und inneres Fühlen.“ Die Empfehlung des Verlages – ab 4 Jahren – kann ich nicht nachvollziehen, denn für die Erschließung des Inhaltes benötigen die Kinder mehr Erfahrung. Deshalb setze ich das Alter bei 10 Jahren an.
Die Illustrationen sind kontrastreich und ausdrucksvoll gestaltet – auf der linken Doppelseite sind der Löwe und die einzelnen Tiere in schwarz-weiß gehalten, während auf der rechten Seite die Illustrationen in der Regel farbig sind. Die „Bilder“ für die Löwin sind von (un-)bekannten Künstlern inspiriert, d.h. deren Malstil wurde in der Illustration übernommen. Diese Erklärung fehlt im laufenden Buch, erst durch die letzte Doppelseite erscheinen alle Bilder als Briefmarke auf Postkarten, mit dem entsprechenden Künstlernamen. Ob die Grundschulkinder alleine diesen Bezug herstellen können, wage ich zu bezweifeln – sie bedürfen hierbei der Unterstützung. Die kann durchaus auch im Kunstunterricht didaktisch zum Thema Kunstbegegnung aufbereitet sein.
Die Botschaft des Buches, dass jeder ein Künstler ist und dass jeder auf seine Weise „schön“ malt, ist eine sehr bedeutende. Hier wird Akzeptanz und Wertschätzung dem einzelnen Werk gegenüber ausgesprochen – und damit jedem kreativen Kind.
Das Bilderbuch eignet sich nicht nur für den Kunstunterricht, sondern auch als inhaltliche Grundlage für ein Theaterstück und ist insgesamt empfehlenswert.