Die besten Beerdigungen der Welt

Schlagwörter

• Angst
• Tiere
• Tod/Sterben

Teaser

An einem Sommertag finden Kinder eine tote Hummel und beschließen, diese zu bestatten, so entsteht die Idee einer “Beerdigungs-AG”. Gut gerüstet machen sie sich auf die Suche nach mehr verstorbenen Tieren und Auftraggebern.

Beurteilungstext

Ulf Nilsson erzählt hier aus der Sicht eines kleinen Jungen die Geschichte dreier Kinder, die eine Beerdigungs-AG für Tiere gründen; somit schneidet er mit diesem Buch auf sehr eigene Weise ein Problemthema an, den Tod von (Haus-) Tieren.
Die Kinder finden eines Morgens eine tote Hummel und entscheiden aus Langeweile heraus, diese zu begraben. So entsteht ein Rollenspiel. Als Bestatter machen sie sich auf die Suche nach weiteren verstorbenen Tieren.
Sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen schildert Nilsson einen Tag aus dem Leben der Kinder, einen “traurigen Sommertag an dem sie viel Spaß hatten”, hier wird deutlich wie wunderbar offen und unbeschwert der Autor mit dem Thema umgeht.
Durch die drei verschiedenen Altersstufen und Charaktere der Hauptpersonen hat der Leser (bzw. Zuhörer) die Möglichkeit sich einem Charakter (zumindest annähernd) zuzuordnen, sich mit ihm zu identifizieren und somit optimal in die Geschichte hineinzuversetzen, sie nachzuvollziehen bzw. nachzufühlen.

In diesem Buch wird nichts beschönigt: dem Hahn hat der Vater den Kopf abgeschlagen; der Igel sah aus wie ein großes angebranntes Brot und die Amsel flatterte, riss den Schnabel auf und zuckte noch einen Augenblick bis sie tot war. Es wird aber auch nichts dramatisiert; die Kinder beerdigen die Tiere würdevoll, geben ihnen Namen und einen Grabstein, pflanzen Blumen auf ihr Grab, sprechen Gedichte und weinen die eine oder andere Träne, wahren aber trotz Einfühlungsvermögen die nötige Distanz, es handelt sich hier schließlich “nur” um den Tod von Tieren.
Am Ende des “traurig-schönen” Sommertages sind sie zufrieden und müde, sie waren tüchtig, die Tiere ruhen in Frieden, das Thema ist abgeschlossen und “am nächsten Tag machten sie dann etwas ganz anderes!”

Der Autor formuliert die Geschichte kindgerecht in kurzen, wenig verschachtelten Sätzen, benutzt hierbei viel wörtliche Rede und macht so die Handlung lebhaft, spannend und authentisch, was die Illustrationen von Eva Eriksson unterstützen, in diesen dezenten,pastelligen, freundlichen Farben versinke ich als Betrachter leicht und finde mich als stiller Beobachter in der Geschichte wieder.

Empfehlenswert ist dieses Buch für Kinder ab ca. 4 Jahren, die sich mit dem Thema bewusst oder unbewusst beschäftigen. Welches Kind hat nicht schon einmal beim Spaziergang ein totes Tier entdeckt oder eventuell ein Haustier verloren? Das Buch hilft, Gedanken zum Thema zu verarbeiten oder zu äußern, einen eigenen Weg zu finden, mit dem Thema umzugehen oder andere auf diesem Weg einzubeziehen.
Es hilft den Kindern mit dem Thema abzuschließen, so wie die drei Kinder ihren Tag.