Der Wolf der Meere

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches
• Kulturen

Teaser

Der 12-jährige Tore aus dem friesischen Stamm der Wolfsmenschen lernt um die Zeitenwende Römer kennen und erlebt ein spannendes Abenteuer beim Kampf mit einem Piraten.

Beurteilungstext

Franjo Terhart geht von einem Text von Tacitus aus, in dem dieser über das Zusammentreffen der Römer mit den nordgermanischen Stämmen berichtet. Auf dieser historischen Grundlage erfindet er diese Abenteuergeschichte. Sie ist spannend und gibt recht gute Einblicke in die Mythenwelt der Germanen und in ihr doch so sehr anderes Leben. Die Mythen werden geschickt in die Handlung eingebaut. Erzählt wird in der Ich-Form vom 12-jährigen Tore, der sich mit dem jungen römischen Patrizier Titus anfreundet, die lateinische Sprache lernt und auch die Schrift. So kann er seinen Lebenstraum, ein Geschichtenerzähler zu werden, besser als je erwartet wahr machen: er kann alle seine Erlebnisse und Gedanken aufschreiben, zunächst mal in einem Bericht an seinen römischen Freund. Er will alles so genau wie möglich aufzeichnen, das entschuldigt vielleicht manche Ungereimtheiten, wenn z. B. das Buch damit beginnt, dass Tores Bruder außerhalb des Langhauses seine Notdurft verrichtet, was für den zu dieser Zeit schlafenden Tore bestimmt recht unwichtig ist und womit er wohl kaum einen Bericht von mehreren 100 Seiten beginnen würde. Doch das ist im Grunde eine Kleinigkeit. Ein Jugendlicher bekommt durch die Lektüre dieses Buches jedenfalls fast unmerklich eine Menge über die römisch-germanische Geschichte mit.
Gut gefällt mir das Nachwort, in dem nochmals klar gemacht wird, was erfunden und was Realität ist, und das kurze Glossar, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erklärt werden.