Der weiße und der schwarze Bär

Autor*in
Schubiger, Jürg
ISBN
978-3-7795-0078-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Muggenthaler, Eva
Seitenanzahl
30
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jede Nacht besucht ein Bär das kleine Mädchen und sitzt neben seinem Bett, zuerst der weiße Bär, dann der schwarze, zum Glück ist die Nacht mit Bären bevölkert.

Beurteilungstext

Ein ungewöhnliches Buch, das sich auf recht unkonventionelle Weise mit den nächtlichen Ängsten von Kindern auseinandersetzt. Zuerst der erschreckende Gedanke des kleinen Mädchens: man kann sich im dunklen Zimmer verlaufen wie in einem Wald. Dann der tröstliche Gedanke: gottlob ist der Wald von Bären bewohnt. Aber diese Bären sind doch unterschiedlich: der erste Bär ist weiß und schimmert im Dunkeln, und irgendwie nervt er das kleine Mädchen ein wenig.Er steht ihr im Weg, er tanzt, wenn sie schlafen will. Nachdem sie der Mutter von ihm erzählt hat, bleibt er allerdings verschwunden, an seiner Stelle kommt der schwarze Bär. Hier wird die Nacht nun “zutraulich”, wie das Mädchen erklärt, nur Diebe und Räuber müssen sich fürchten, Kinder können beruhigt schlafen. Das “Schwarzweißdenken”, das für kleine Kinder noch typisch ist, wird hier in anderem Licht dargestellt. Der weiße Bär ist zwar auch keiner zum Fürchten, aber er erscheint nicht so tröstlich und beruhigend wie der schwarze Bär. In seinen Armen schlafen Mädchen und Puppe ruhig lächelnd, während vom weißen Bären immer eine gewisse Unruhe ausging. All diese Nachtgedanken und Überlegungen des Mädchens sind ganz adäquat illustriert, hauptsächlich in Schwarzweiß, mit wenigen Farbtupfer. Die Art der Illustration ist für ein Kinderbuch, zumindest im deutschen Sprachraum, ungewöhnlich. Gegenstände werden nur kurz umrandet, nicht ausgemalt, das Mädchen ist nicht “niedlich”, ebensowenig seine Spielsachen. Dafür gibt es jede Menge witzige Details: der weiße Bär vor dem Badezimmerspiegel mit seinem ganzen Sortiment an Pflegeutensilien, der Klavier spielende Nachbar und anderes mehr. Interessant ist auch die bildliche Gegenüberstellung der Bären und gleichzeitig des Mädchens: wie bei einer Fotografie ist die eine Bildhäfte die Negativabbildung der anderen, was weiß war ist jetzt schwarz und umgekehrt. Mit diesem gestalterischen Element des Negativ-Positiven beginnt und endet das Buch auch. Trotz der dem Text angemessenen düsteren Farben ist es ein optimistisches Bilderbuch, das die Angst vor dem Dunklen thematisiert und gleichzeitig eine wundervolle Erklärung und Beruhigung anbietet: es ist nur der nette, schwarze Bär, der am Bett sitzt und den kindlichen Schlaf bewacht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Hk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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