Der verrückte Besuch beim Tierarzt

Autor*in
Fischer-Hunold, Alexandra
ISBN
978-3-7373-3357-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kraushaar, Sabine
Seitenanzahl
45
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Liam bringt seine Katze zum Tierarzt - und muss plötzlich einen Papagei wieder einfangen... Ein Buch für das Lesetraining am Leseanfang.

Beurteilungstext

Erstlesebücher sind mal mehr Lesetraining, mal mehr literarisches Futter. Selten gelingt beides gleichermaßen. Wo ist dieses Buch zu verorten?

Liam geht mit seiner Katze zum Tierarzt, sie soll eine Spritze bekommen. Da flattert ein Papagei ins Behandlungszimmer, bringt alles durcheinander und kann schließlich nach draußen entwischen. Eine Kettenreaktion setzt ein, um den Papagei wieder einzufangen, aber am Ende sind alle Tiere wieder glücklich bei ihren Besitzer*innen. Ob die Katze die Spritze bekommt, erfahren wir nicht...

Die auktoriale Erzählinstanz erzählt in vier Kapiteln, die jeweils auf einen kleinen Höhepunkt zulaufen. Die Spannung bleibt aber insgesamt niedrig, für erfahrene Lesende ist die Handlung vorhersehbar. In kurzen Sätzen, gelegentlich wörtlicher Rede und mit einem sehr schlichten Wortschatz wird das Geschehen geschildert, Nomen werden durch Bilder ersetzt:

Der [Tierarzt] lacht. "Hast du die [Käfigtür] geknackt?" Die [Tierarzthelferin] hält Liam eine [Dose] mit [Pistazien] hin. Sie sagt: "Damit locken wir den [Papagei] in den [Käfig] zurück. (S. 28)

Es kann schon einmal festgestellt werden, dass die literarische Qualität dieses Buches leider nicht besonders hoch ist. Dagegen kann das Buch durchaus eine sinnvolle Leseübung in der Phase des ersten selbstständigen Lesens sein. Die Bilder können entweder bei einer gemeinsamen Lektüre mit einer/einem Erwachsenen Anlass geben, Vermutungen über den Inhalt zu äußern und bei einem gemeinsamen Leseprozess können sie Hilfen geben. Aber auch bei selbstständiger Lektüre können die Bilder teilweise entlasten. Allerdings sind dafür zu viele "besondere" Wörter bildlich dargestellt, so dass man auf sie kaum von selber kommen kann: "Käfigtür" oder "Pistazien" sind aus dem oben angeführten Beispiel weder aus den Bildern noch aus dem Textzusammenhang zu erschließen. Sie müssen dann ggf. hinten im Buch in der Bildlegende nachgeschlagen werden.

Die Illustrationen von Sabine Kraushaar setzen ins Bild, was im Text erzählt wird, sie bieten damit die Möglichkeit, vor dem Lesen Sinndeutungen vorzunehmen. Gelungen sind die am Anfang jedes Kapitels befindlichen Suchbilder. Sie führen in das Thema des Kapitels ein und fordern dazu auf, einige der Nomenbilder aus dem Kapitel in dem Bild zu suchen. Auch die "Profifragen" leiten sinnvoll - und zum Teil anspruchsvoll - in eine Lesehaltung, etwa die Frage: "Was fängt [auf dem Bild] mit K an?".

Insgesamt liegt hier also ein inhaltlich und erzählerisch wenig ambitioniertes Erstlesebuch vor, das handwerklich ganz ordentlich gemacht ist, aber sicher bei den Kindern keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 22.08.2018

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