Der Verrat

Autor*in
Banscherus, Jürgen
ISBN
978-3-570-13448-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
112
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Bande von Jojo, Murat und Mai Lynn hat Verstärkung bekommen: Jimmi, der ungewöhnliche Junge mit den grauen Haaren, dem erstaunlichen Gedächtnis und den riesigen Kräften, gehört nun auch zu ihnen. Gemeinsam versuchen sie, das Rätsel um Jimmis Vergangenheit zu lösen. Doch sie werden bei ihren Nachforschungen von den Hammer-Boys gestört, die etwas erfahren haben von ihren Geheimnissen, denn Murat ist zu ihnen über gelaufen. Dieser Verrat stellt ihre Freundsschaft auf eine harte Probe!

Beurteilungstext


Der Erzähleinstieg des Buches, ein Brief, den JoJo an “J.B.” schreibt, ist etwas mühsam und nicht ohne weiteres zu verstehen. In diesem Brief, in dem sich JoJo auf das Buch über das erste Abenteuer mit Jimmi Nightwalker bezieht, wird mit der Fiktionalität der handelnden Figuren gespielt, indem der Briefeschreiber vorgibt, in der Wirklichkeit zu existieren und nun als kritischer Leser die Erzählung des ersten Bandes zu beurteilen. Nun erst wird klar, dass der Autor Jürgen Banscherus der Adressat ist (“J.B.” ). Auch die Geschichte selbst läuft etwas schleppend an: Erst allmählich wird dem Leser klar, dass die Freunde auf der Suche nach Hinweisen zu Jimmis Vergangenheit sind. Der eigentliche Konflikt, der Verrat, den Murat gegenüber den Hammer-Boys begeht, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Vieles bleibt auch am Ende des Abenteuers noch ungeklärt: Welche Bedeutung haben die Schatzkarte und der Sofffetzen, welche die Freunde auf der abgebrannten Lichtung gefunden haben? Was für geheimnisvolle Dinge sieht Jimmi im Himmel bzw. im All, die für alle anderen unsichtbar bleiben? Was haben die Sternenbilder mit Urmas Schwächeanfall zu tun? Wieso melden sich plötzlich die Kakamura-Brüder, die Jimmi im ersten Band verfolgt haben, bei Urma? Allzu offensichtlich sind hier bereits die Anknüpfungspunkte für weitere Folgen gestreut, ohne dass der vorliegende Band eine in sich schlüssige, abgeschlosse Einheit böte. Somit bleibt die Spannungskurve flach.

Symphatisch und liebenswert sind die Figuren der vorliegenden Reihe um Jimmi Nightwalker. Schon die Zusammensetzung der Kinderbande mit dem Namen “Der geheime Buchclub” ist ungewöhnlich: Da ist als einziges Mädchen die Viatnamesin Mai Lyn, das mit seiner ruhigen Besonnenheit die eigentliche Anführerin der Bande ist. Dann gibt es den klugen JoJo, der jede Form von Rätseln liebt und den Beschützer Murat, dessen Impulivität für Aufregung und Spannung sorgt. Und seit kurzem ist auch Jimmi Nightwalker dabei, an dem nicht nur seine ungewöhnlihchen Fähigkeiten erstaunlich sind, sondern auch seine unbekannte Herkunft. Erzählt wird das Abenteuer aus Sicht des 12jähigen Jojo, der die Sommerferien bei seiner Urgroßmutter “Urma” verbringt.

Die Kinder gehen respekt- und verständnisvoll miteinander um, Schwächen des Einzelnen wie JoJos Asthma (“Luftkasper” genannt) und Murats aufbrausende Art werden angemessen integriert, vielleicht etwas zu souverän für 12-Jährige. Auch die wenigen Erwachsenen, die in der Handlung eine Rolle spielen, sind ebenso ungewöhnlich wie liebenswert: Murats türkischer Vater ist als Universiätsprofessor mit Sinn für komische Dramatik jederzeit bereit, seine Fachkenntnisse den Kindern zur Verfügung zu stellen und auch Urma, die die vier Freunde als Gleichberechtigte behandelt, weicht in wohltuender Weise von den üblichen Erwachsenen ab.

Somit erscheinen die Figuren des vorliegenden Buches als das eigentlich Interessante. Und da diese sich bereits im ersten, spätestens im zweiten Band entfaltet haben, besteht für den Leser aufgrund der nur mäßig spannenden Handlung nur wenig Anreiz, auch noch die weiteren Bänder der Reihe zu lesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von hit.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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