Aber Luise!

Autor*in
Banscherus, Jürgen
ISBN
978-3-948743-07-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Neubert, Franziska
Seitenanzahl
32
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
Bilderbuch
Ort
Mannheim
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Luise war schon immer ein ungewöhnliches Kind: so lebhaft, dass immer wieder etwas schiefgeht. Doch irgendwann trifft sie auf einen Jungen, bei dem es ähnlich ist, und gemeinsam erreichen sie etwas ganz Außergewöhnliches.

Beurteilungstext

Bereits als Baby ist Luise so unruhig, dass sie durch Zappeln die Bremse des Kinderwagens löst und die Straße heruntersaust. "Aber Luise" ruft die erschrockene Mutter. Als sie etwas größer ist, spielt sie hingebungsvoll und ernergiegeladen Klavier, trifft aber leider nicht die richtigen Töne. "Aber Luise" rufen die Nachbarn. Auf dem Reiterhof vergisst sie, das Gatter zuzumachen, als sie ihr Lieblingspony füttert. "Aber Luise" ruft der Hofbesitzer. Als sie einen vermeintlich besonderen Stein, in Wirklichkeit ein Stöpsel, aus dem Meeresboden zieht und so alle Meere austrocknen, rufen die Fische "Aber Luise", und als sie bei der Besichtigung einer Raketenstation den Starthebel drückt und alleine in den Weltraum fliegt, rufen ihre Eltern "Aber Luise".
Von realitätsnahen Situationen verschiebt sich die Erzählung auf nicht-realitätsnahe, die als poetische Verdichtung die Energie von Luise und die Konsequenzen, die ihre spontanen Handlungen hervorrufen, nachfühlbar machen.
Luise landet auf einem Planeten, auf dem sie den Jungen Luis trifft, der ähnlich ist wie sie: Er wurde von den Eltern, die mit einem Raumschiff auf dem Weg zur Milchstraße waren, abgesetzt, nachdem er im Raumschiff etwas kaputt gemacht hatte. Gemeinsam erkunden sie den Planeten, bauen ein Auto, wohnen in dem Haus, das Luis gebaut hat, und schließlich, als Luis Heimweh bekommt, bauen sie ein Raumschiff und fliegen zurück zur Erde. Dort sind die Eltern begeistert davon, dass die Kinder eine funktionstüchtige Rakete gebaut haben. Doch als die stolze Luise die Rakete tätschelt, benutzt sie wieder einmal zuviel ihrer Energie, und die Rakete zerfällt in 1000 Stücke. "Aber Luise!!!" rufen die Erwachsenen.
Vielen Kindern geht es wie Luise: Sie reagieren spontan, und dabei geht dann immer wieder etwas kaputt, oder sie geraten in gefährliche Situationen. Diese im Grunde fast normale kindliche Verfasstheit wird hier sehr einfühlsam und dabei doch auch stellenweise komisch dargestellt.
Franziska Neuberts Illustrationen unterstützen die Dynamik und gleichzeitig den Eindruck von Selbstvergessenheit, den Luise macht. Um sie herum sind aufgeregte Menschen, z. B. der Vater, der eilt, um die Fenster zu schließen, wenn sie Klavier spielt, sie aber sitzt entspannt am Klavier. Der aufgeregte Hofbesitzer und die Staub aufwirbelnden Pferde scheint Luise nicht zu bemerken, als sie glücklich lächelnd mit ihrem Lieblingspony an der Leine herumspaziert. Ein blauer Vogel sitzt auf der Satteldecke. Er korrespondiert mit Luises blauen Haaren, und auch andere Details auf den Illustrationen sind blau und fallen dadurch ins Auge - vielleicht eine Anspielung auf die blaue Blume der Romantik?

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 09.09.2023

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