Der total verrückte Elterntausch

Autor*in
Baddiel, David
ISBN
978-3-570-16394-8
Übersetzer*in
Topalova, Violeta
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Field, Jim
Seitenanzahl
351
Verlag
ctb
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Barry Bennett lebt in London und ärgert sich so sehr über seine Eltern und seine jüngeren Zwillingsschwestern, dass er sich nichts sehnlicher wünscht, als bessere Eltern zu haben.
Kurz vor seinem zehnten Geburtstag sieht er sich am Ziel seiner Wünsche: Er gerät plötzlich auf unerklärliche Weise in eine Welt, in welcher sich die Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr seine Eltern aussuchen dürfen. Das sind für ihn immerhin noch fünf Tage.

Beurteilungstext

Barry hat eine Liste erstellt mit all den Dingen, die er an seinen Eltern hasst. Nicht genug damit, dass sie ihm solch scheußlichen Namen gegeben haben, sie sind unter anderem auch noch langweilig, immer müde, viel zu streng, netter zu seinen jüngeren Zwillingsschwestern als zu ihm, sind nicht berühmt und haben nicht genug Geld, um ihm eine super tolle James Bond Geburtstagsfeier auszurichten. Als ein Streit fünf Tage vor seinem zehnten Geburtstag eskaliert, wünscht er sich nichts sehnlicher, als bessere Eltern zu bekommen.
Sein Wunsch scheint sich zu erfüllen, denn er findet sich plötzlich in einer Welt wieder, in welcher sich die Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr ihre Eltern aussuchen dürfen. Er trifft in dieser Welt auch seine Freunde und seine Schwestern, die ihn allerdings nicht erkennen, da sie bei der EA (Elternagentur) arbeiten. Barry hat fünf Tage Zeit, seine Wunscheltern nach den von ihm ausgesuchten Kriterien zu testen, aber niemand kann es ihm recht machen. Weder die reichen, noch die berühmten, die sportlichen, oder die, welche ihn machen lassen, was er will. Auch die letzten, bei denen er der Liebling ist, sagen ihm nicht zu. Über allem steht der Druck, das er sich vor seinem zehnten Geburtstag entschieden haben muss, sonst…

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil ist seine reale Welt, der zweite die Welt, in welcher er sich seine Eltern aussuchen darf, und im dritten Teil befindet er sich wieder in seiner realen Welt.
Der Autor David Baddiel ist britischer Comedian, moderiert in London verschiedene Fernseh- und Radiosendungen und hat vier hochgelobte Erwachsenenromane geschrieben. Dies ist sein erster Kinderroman, der in England die Bestsellerlisten im Sturm erobert haben soll. Wohlgemerkt in England, denn hier dürfte ihm das kaum gelingen.
Das einzig Gute des Romans ist der Plot und die Idee dahinter, Kindern klar zu machen, dass nicht nur Äußerlichkeiten zählen wie zum Beispiel Reichtum und Berühmtheit und dass trotzdem nicht alles stimmig ist, auch wenn ein Wunsch erfüllt wird.

Leider hat der Autor vergessen, dass britischer Erwachsenenhumor nicht auch bei Kindern angesetzt werden sollte, zumindest nicht bei deutschen Kindern. Die Beispiele, was Barett in den fünf verschiedenen Familien erlebt, sind dermaßen überzogen und unrealistisch, dass sich niemand darin wiedererkennen kann und ich auch nicht darüber lachen konnte, obwohl ich englischen Humor sehr mag. In einem Kapitel ist ein Zeitensprung, bei dem ich zunächst dachte, die Erklärung, wie es dazu kam, wäre vergessen worden. Die vielen englischen Namen der fünf unterschiedlichen Familien inklusive der zur Familie gehörigen Personen sind dermaßen verwirrend, dass ich häufig den Überblick verlor und stets zurückblättern musste, um noch einmal nachzulesen, wer wohin gehört. Und die drohende Gefahr, was passiert, wenn die Kinder bis zum zehnten Geburtstag nicht die passenden Eltern gefunden haben, wird zwar stets erwähnt, aber nie aufgelöst. Das muss der Leser erahnen, wozu Neunjährige nicht unbedingt in der Lage sind.

Das Cover sowie die schwarz-weiß Zeichnungen hingegen sind gut gelungen. Sie erzeugen Spannung und regen die Phantasie allein beim Anschauen an, ohne eine Zeile gelesen zu haben. Umso enttäuschter war ich dann vom Text, denn der ist in keiner Weise empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 27.09.2017

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