Der total verrückte Elterntausch

Autor*in
Baddiel, David
ISBN
978-3-8445-2142-9
Übersetzer*in
Topalova, Violeta
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Der Hörverlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der neunjährige Barry ist unzufrieden mit seinen Eltern; heimlich führt er eine Liste, auf der er vermerkt hat, was ihn alles an ihnen stört. Nicht einmal die ersehnte James Bond-Geburtstagsfeier wollen sie ihm organisieren. Doch dann findet er sich plötzlich in Youngdon wieder, einer Parallelwelt, in der sich Kinder ihre Eltern selbst aussuchen dürfen. Er hat fünf Tage Zeit und damit fünf Versuche, das Elternpaar zu finden, das für ihn die tollste Geburtstagsparty organisiert.

Beurteilungstext

Grundlage dieser Besprechung ist die gekürzte Hörbuchfassung, gelesen von Max von der Groeben.

David Baddiel knüpft mit seinem Kinderbuch an die Tradition surreal-komischer Kinderliteratur im Stile Roald Dahls an, kann jedoch dessen hintergründigen Humor nicht ganz erreichen. Zudem ist "Der total verrückte Elterntausch" in noch stärkerem Maße als die britischen Klassiker stark didaktisierend. Barrys Traum von der Elternagentur - denn als ein solcher stellt sich sein Aufenthalt in der Parallelwelt von Youngdon am Ende heraus - hat durchaus Anklänge an Exempelgeschichten aufgeklärter Kinderliteratur. Dem Protagonisten und damit auch dem Leser (oder Hörer) soll die Hohlheit der Konsum- und Medienwelt vor Augen gestellt werden und er soll für die wahren menschlichen Werte sensibilisiert werden. Dies geschieht auf witzige Weise, keine Frage. Besonders ältere Kinder und Erwachsene werden sich an den zahlreichen Anspielungen auf die Welt aktueller Stars und Sternchen erfreuen. Kern der Handlung ist allerdings Barrys Leuterung von seiner Fixierung auf Glamour und die Entdeckung der wahren Qualität seiner Eltern; entkleidet man den Text von seiner humorvollen Ummantelung, erscheint die moralische Botschaft geradezu plakativ. Die finale Idee, dass wahre Elternliebe durch nichts zu ersetzen ist, wirkt darüber hinaus sentimental (zumal Barrys Eltern zu Beginn nicht nun in der subjektiven Perspektive Barrys als ‚gute' Eltern präsentiert werden).

Doch auch wenn die Moral am Ende etwas zu sehr dominiert, bietet "Der total verrückte Elterntausch" Kindern und Erwachsenen lustige Unterhaltung. Durch seine einfache und eingängige Sprache eignet sich der Text sehr gut als Vorlage für ein Hörbuch. Max von der Groeben liest die Geschichte so engagiert, als habe ihm das Vorlesen selbst hohes Vergnügen bereitet; durch seine Art der Lesung wird er jüngere wie ältere Zuhörer sicher schnell mit seiner Begeisterung anstecken. Besonders den Liebhabern gezügelten englischen Humors seien sowohl Original- wie Hörbuchfassung empfohlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WiBe.
Veröffentlicht am 01.01.2017

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