Der Schattendieb

Autor*in
Isau, Ralf
ISBN
978-3-522-20029-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
477
Verlag
Thienemann
Gattung
Fantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Saros, Herrscher über die Schattenwelt Osttarra, ist besessen von der Idee seinem Schattenreich die dritte Dimension hinzuzufügen. Dazu benötigt er die Schatten der Bewohner der Erde. Allerdings können seine Schattenjäger nur zu bestimmten Zeiten, bei Sonnen- oder Mondfinsternissen, zur Erde gelangen. Mit Corvin ist ein außergewöhnlicher Schatten nach Osttarra gekommen. Nach Saros´ Vorstellung soll dieser helfen, das Ziel zu erreichen. Hat sich Saros da nicht zu viel vorgenommen?

Beurteilungstext

“Der Schattendieb” ist in der Lage ein ganzes Lesekontinuum zu bedienen. Bei den jüngeren Lesern werden die geballte Zitatensammlung und die umfangreichen geschichtlichen Einwürfe nicht den Eindruck machen, den der Autor bei der reiferen oder fast erwachsenen Generation auslösen kann. Ralf Isau verwebt Fantasy mit historischen Ereignissen, die die Lektüre für junge Leser nicht leichter macht. Ich hätte mir, statt einer Danksagung an alle, die bei der Entstehung des Buches geholfen haben, eine Erläuterung gewünscht, die die historische Persönlichkeit des Johann von Lamont zum Thema gehabt hätte. Im Dunkeln bleibt auch für den Leser, weshalb gerade der “Schatten” des Johann Lamont alias Corvin von ihm zur Hauptfigur des Romans auserkoren wurde. Liest man sich in die Vita des von Lamont ein, verdichtet sich die Vermutung, dass der Autor mit seinem Buch die außerordentliche naturwissenschaftliche Leistung dieses Mannes würdigen wollte. “Der Schattendieb” thematisiert kulturunabhängige menschliche Antinomien. Schatten spielen in den Märchen und Mythen der Völker schon immer eine Rolle. Die Idee, dass die Schatten ein eigenes Reich und einen Herrscher haben, beflügelt die Phantasie des Lesers. Dass man etwas besitzen will, was man nicht hat, ist auch nachvollziehbar. Allerdings ist die Wahl der Mittel, zu denen Saros greift, falsch. Wie im wahren Leben bilden sich Oppositionen und erschweren es dem Herrscher, seine Interessen durchzusetzen. Orientiert sich der Leser nur an der spannenden Handlung, werden ihm diverse Defizite nicht beeindrucken. Sprachliche Kompetenz besitzt der Autor allemal und vermag damit den Leser zu fesseln. Ein Roman, der sehr aufmerksam gelesen werden muss.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPPO .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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