Der Ritter aus dem Hafenbecken

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Teaser

So ein Piratenleben ist voller Gefahren und Abenteuer, selbst für Kinder-Piraten. Zuerst gibt es Zoff mit den “Wikingern”, einer Bande von halbwüchsigen Fieslingen, um die Vorherrschaft im alten Hafenbecken, dann dringt ein kesses, kleines Mädchen in ihre Piratenburg ein. Kurz darauf fällt ein echtes UFO neben der Burg ins Wasser und schließlich taucht per Schleudersitz auch noch ein mysteriöser Ritter auf. Und das alles am ersten Ferientag.

Beurteilungstext

Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band einer neuen Reihe mit dem Obertitel “Die Superpiraten”. Das Piratenthema liegt nach wie vor im Trend, und Bücher hierzu versprechen Erfolg bei den Kids. Hier wird nach altbewährtem Rezept gearbeitet: Ein bisschen Realität gemixt mit einer Prise Sciencefiction und einem Quäntchen Magie, dazu ein wenig Multikulti, ein alleinerziehender Vater , Erwachsene, die wie immer stören und ein wenig Schulstress. Das Ganze wird zu einer spannenden Geschichte aufgepeppt.

Die Realität besteht aus zwei Banden: Zum einen die Piraten. Zu denen gehören Kapitän Lars (= Käpt`n Kid), Sir Francis, ein superschlaues Adoptivkind aus Afrika, Black Jack , ein superstarker Türkenjunge und Yuki, die kesse, windhundschnelle kleine Halbjapanerin. Diesen rundherum sympathischen Zehnjährigen steht die Bande der Wikinger gegenüber. Das ist ein fieser Haufen von rassistisch infizierten Halbstarken, deren Anführer der pickelige, fünfzehnjährige Hubert ist, vor dem alle Angst haben. Das Bandenthema erinnert an die Reihe “Die wilden Fussballkerle” von Joachim Masannek.

Hier allerdings geht es um die Vorherschaft im alten Hafenbecken, das bisher immer das Revier der Piraten gewesen war. Nun soll eine Wettfahrt mit den jeweiligen Piratenschiffen darüber entscheiden. Da haben Lars und seine Piratenfreunde kaum Chancen, denn gegen Huberts Monstergaleere kann die floßähnliche “Albatros” niemals gewinnen, das steht fest. Mitten in diese sorgenvolle Atmoshäre platzt nun ein UFO mit einem geheimnisvollen High-Tech-Roboter, der aussieht wie ein mittelalterlicher Ritter. Der kommt direkt vom Planeten Pluto und braucht, wie sich im Verlauf der Geschichte herausstellt, dringend Hilfe, denn es droht ein Krieg der Sterne. Ab jetzt überschlagen sich die Ereignisse: Ein Politiker und ein Wissenschaftler entführen nämlich mit Hilfe von Militär und Polizei das UFO. Das führt zu einer wilden Verfolgungsjagd zwischen den Kindern und den Erwachsenen, die jedoch zu Gunsten der Kinder ausgeht - allerdings nur dank einer magischen Kugel, die der mysteriöse Ritter dem Piratenkäpt`n ausgehändigt hatte. Ab da wird die Geschichte vollends turbulent und auch etwas konfus, aber dies vielleicht nur für den erwachsenen Leser, da Kinder es mit der Plausibilität bekanntlich nicht so genau nehmen. Selbstverständlich gibt es ein Happy-End. Die magischen Kräfte verhelfen den Piraten zum Sieg über die Wikinger und der arme Roboter-Ritter entschwindet im UFO in seine galaktische Heimat.

Fazit: Eine spannende Geschichte, geschrieben in einer flotten Jugendsprache, die manchmal von den vielen turbulenten und unglaublichen Ereignissen überfrachtet wirkt. Ein Mix aus Fantasie und Realität. Den Kindern wird`s vermutlich gefallen.
Auf dem Vortitelblatt gibt es einen kurzen Steckbrief der Piraten, recht witzig illustriert und auf dem Rücktitelblatt das Gleiche, die Fieslinge betreffend. Damit ist auch das “Who is Who” geklärt. Außerdem sind einige Schwarz-weiß-Zeichnungen in die Geschichte eingestreut.