Der Leuchtturm in der Wüste
- Autor*in
- Isau, Ralf
- ISBN
- 978-3-522-17663-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Treuber, Kathrin
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- Gabriel
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Obwohl Felix jeder Wunsch von seinen Eltern erfüllt wird, ist er nicht glücklich, ihm gehen sogar die Wünsche aus. Bei einem Ausflug in die Wüste verschlägt es ihn zum Leuchtturmwärter Xares in die Gefangenschaft der steinalten Thula. Dort lernt er, mit Wünschen vorsichtig umzugehen und seine Mitmenschen in den Blick zu nehmen. So gewinnt er Freiheit und Freundschaft zurück.
Beurteilungstext
Ein aktuelles Thema unserer Zeit: Wer jeden Wunsch für sich erfüllt bekommt, endet als unglücklicher Egoist und versteinert seelisch. Und trocken wie die Wüste könnte die Beschäftigung mit diesem Thema sein, wäre sie nicht verpackt in eine so kreative und lebendige Geschichte wie hier. Zahlreiche Gegensätze prallen in diesem Buch aufeinander: Eine “In”-Type wie Felix und ein alter Grieche wie Xares, jemand mit der heute üblichen Hektik wie Felix und jemand so schildkrötenmäßig Langsames wie Xares, die Jugend eines Siebtklässlers und ein fast Zweitausendjähriger, krasser Egoismus und aufopferungswillige Freundschaft. Und erst durch gemeinsame Höhen und Tiefen, durch bestandene Gefahren und Zeit zum Nachdenken gleichen sich die Unterschiede an und entwickeln sich für beide Protagonisten zur beiderseitigen Wesensverbesserung.
Da fehlt manchmal nicht der erhobene Zeigefinger, manchmal knirscht es im Getriebe der fortschreitenden Geschichte vor Moralinkörnchen, aber immer rechtzeitig kriegt der Handlungsstrang die Kurve, entspannt durch Augenzwinkern und kleine Gags, bleibt das Interesse gespannt auf eine mögliche Lösung, die hier allerdings (Coca-Cola lässt grüßen) sehr modisch ausfällt.
Der glaubhaften, beiden “Helden” angepassten Sprache und ihrem leichten Fluss ist es zu verdanken, dass der Leser kleine Ungereimtheiten übersieht und duldet, in ihrem Grundmuster ist die Geschichte hübsch ausgedacht und auch konsequent bis zum Ende geführt. Leichte Nachlässigkeiten sind dem Lektorat anzulasten: Immer wieder heißt es unkorrekt “die Sphinx” und fast peinlich ist die “Achillesverse” - sowas müsste nicht sein.
Ein letzter Satz zu den Illustrationen. Die einfachen Zeichnungen stellen keine große Kunst dar, aber sie verdeutlichen das im Text Beschriebene und glänzen teilweise durch eindrucksvolle Perspektiven. Buch wie Bilder sind also keine ganz großen Würfe, aber solide Lesekost mit einer beachtenswerten Botschaft sind sie allemal.