Der Himmel kommt später

Autor*in
Glitz, Angelika
ISBN
978-3-596-85669-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Erlbruch, Leonard
Seitenanzahl
240
Verlag
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2015
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zugerne würde sich Lulu die neuen Inliner kaufen, jedoch fehlt ihr das Geld. Als Lulus Vater sie bittet, gegen ein Taschengeld auf seine steinalte Tante Hilde aufzupassen, sieht Lulu die Chance, ihren Traum zu verwirklichen. Mit Bammel geht Lulu zum ersten Treffen, doch schnell erkennt sie, was in der gebrechlichen Frau noch alles steckt. Von Mal zu Mal geht Lulu lieber zu Hilde. Es ist Lulu, die ihrer Großtante den größten Traum erfüllt.

Beurteilungstext

Da stehen sie auf dem Eis in der schneeverschneiten Landschaft und schauen glücklich in den Nachthimmel, wo der Vollmond scheint. An den Händen halten sich Lulu und ihre alte Großtante Hilde, auf Schlittschuhen stehend. Dazu liest man den poetischen Titel "Der Himmel kommt später". Es ist die Rede vom Cover des Kinderbuches "Der Himmel kommt später" von Angelika Glitz, das 2015 bei KJB in Frankfurt am Main veröffentlicht wurde. Leonard Erlbruch hat die Schlüsselszene der Geschichte verewigt, die sofort die Neugierde auf die Erzählung macht.
Anrührend, berührend, poetisch erzählt Angelika Glitz von der Beziehung zwischen dem Mädchen Lulu und ihrer alten Großtante Hilde. Am Anfang besucht Lulu Hilde allein, weil sie so ihr Taschengeld aufbesserern kann. Hilde kann sich nicht mehr selbst versorgen. Übergangsweise mietet Lulus Vater eine Wohnung in der Nähe, stellt eine resolute Pflegerin an und bittet Lulu gegen ein Taschengeld wöchentlich Hilde zu besuchen. Zunächst ist es für Lulu eine lästige Aufgabe, der sie nachkommt, weil sie sich mit dem Geld ihren größten Wunsch erfüllen möchte. Doch Stück für Stück lernt sie Hilde besser kennen. Die Großtante erzählt Lulu aus ihrem Leben und von ihrer größten Liebe. Zwischen den beiden entsteht eine wunderbare Freundschaft, als sie ihr verbindendes Abenteuer erleben. Und es ist Lulu, die ihrer Großtante den größten Traum erfüllt.
"Der Himmel kommt später" ist eines dieser (Kinder)Bücher, das fesselt und noch lange nach dem Ende nachhallt. Es ist eines von denen, bei dem man ein Taschentuch braucht, weil es so sehr berührt. Es ist traurig und hoffnungsfroh zugleich. Glitz erzählt klar und deutlich. Still und leise scheinen die Emotionen durch. Dadurch wird das Buch gewaltig und fesselnd.
Im Grunde geht Glitz mit ihrem Kinderbuch mit den Kindern der Frage nach, wieviel Aufmerksamkeit schenken wir unseren liebsten Mitmenschen tatsächlich. Dabei dreht sich die Frage nicht nur um den Umgang mit alten, pflegebedürftigen Personen, sondern generell. Diese Fragen stellt Glitz nicht direkt, sondern läßt sie immer wieder in bestimmten Situationen durchscheinen. Die Wirkung vestärkt sie durch die Ich-Erzählperspektive. Mit der Klarheit und Direktheit eines Kindes schildert Lulu diese wenigen Wochen, in denen sie Hilde kennt. Es ist ein klassischer literarischer Kniff, der seine Wirkung auch hier nicht verfehlt.
Kleine Vignetten von Leonard Erlbruch mit seinen rundlichen Figuren, die an Klassiker aus den 1950iger Jahren erinnert, runden das Buch illustratorisch ab.
Mit "Der Himmel kommt später" hat Angelika Glitz für Kinder ab 10 Jahre ein poetisch-berührendes Werk geschaffen, das noch lange nachhallt. Absolut zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2016

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