Der große Trend, der kleine Sachzwang und das handelnde Individuum

Schlagwörter

• Kunst
• Sexualität

Teaser

Anhand der Lebensgeschichte Caesars als Mensch und Politiker macht der Autor deutlich, wie getroffene und nicht gefällte Entscheidungen das Schicksal eines einzelnen, eines Staates und eines ganzen Volkes beeinflussen.

Beurteilungstext

Dieses für historisch und philosophisch interessierte Erwachsene geschriebene Buch macht sehr deutlich, wie getroffene und nicht gefällte Entscheidungen das Schicksal eines einzelnen, eines Staates und eines ganzen Volkes beeinflussten.
Als Professor für Alte Geschichte kann Herr Jehne mit dem Blick auf das römische Reich auf einen wirklich abgeschlossenen Zeitraum schauen und analysieren, welche beabsichtigen und unbeabsichtigten Auswirkungen die unterschiedlichsten Entscheidungen hatte. Er macht sehr anschaulich klar, was Caesar z.B. zum Überschreiten des Rubikon veranlasste, welche Absicht er verfolgte und welche erwünschten, unerwünschten und unerwarteten Folgen jeweils eintraten. Damit diese Analyse aber nicht nur eine historische und akademische bleibt, stellt Herr Jehne gekonnt aktuelle Bezüge vor. So vergleicht er den Aktionismus eines Herrn Schröder mit der gelasseneren Regierungsweise einer Frau Merkel - auch als Aussitzen bezeichnet - und weist nach, dass das eine wie das andere Verhalten wirkt.
Der große Trend scheint heute Aktionismus zu erfordern, der kleine Sachzwang schränkt den Aktionsrahmen ein und das handelnde Individuum sorgt für Überraschungen, da es eigenen Impulsen folgt, die nicht immer den Erwartungen entsprechen.