Der geheime Himmel - Eine Geschichte aus Afghanistan

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Teaser

Fatima wächst in einem Dorf in Afghanistan auf. Mädchen und Jungen spielen zusammen, ihnen sind Volksstamm und Religion egal. Als Fatimas bester Spielkamerad drei Jahre später in sein Dorf zurückkehrt, setzen sich beide über das Gebot der rigorosen Geschlechtertrennung hinweg. Eine Entscheidung, die nicht nur die beiden Liebenden aus dem gewohnten Leben wirft.

Beurteilungstext

Paschtunen und Hazari, Schiiten und Sunniten, Landbesitzer und Bauern leben in dem kleinen Dorf friedlich und sich respektierend zusammen. Dies wird von Außenstehenden nicht gerne gesehen. Niemand aber toleriert, dass Sami und Fatima heimlich Zeit miteinander verbringen, um zu reden. Die Ehre und andere traditionelle Denkmuster stehen über allem, schon ein Wort kann sie verletzen. Den Stand kann niemand verlassen, "das ist hier keine Welt, in der du tun und lassen kannst, was du willst", sagt der Vater dem Sohn, der das Mädchen heiraten will. Die soziale Kontrolle ist groß. Alles eskaliert, als die beiden von einem religiösen Fanatiker nicht nur an die Familie, sondern an selbst ernannte Religionswächter verraten werden.

Die Geschichte erzählt aber nicht nur von tödlicher Intoleranz, sie lässt auch einen Blick in die afghanische Geschichte werfen, in der Frauen mehr Rechte hatten und sie zeigt, dass die wahre Religion sehr viel nachsichtiger ist als die Menschen, die sich als ihr Wächter sehen und sich selbst bereichern.

Die Autorin wuchs in den USA auf. Ihre Familie flüchtete über Russland dorthin. Sie kannte Afghanistan aus den verklärten Erzählungen ihrer Eltern, bis sie 2005 als Filmemacherin und ab 2008 als Korrespondentin dort lebte. Sie nennt Afghanistan eine "wunderschöne und tragische Welt".

Fazit: Ein absolut lesenswertes Buch über einige sehr starke Protagonisten und ein Land mit einer interessanten Geschichte.