DER GEHEIME HIMMEL

Schlagwörter

• Kulturen

Teaser

Liebesgeschichte in Afghanistan zwischen zwei Jugendlichen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten zum Scheitern verurteilt ist.

Beurteilungstext

Fatima und Sami merken, dass sie sich ineinander verliebt haben, nachdem Sami drei Jahre nicht im afghanischen Dorf gewesen ist und dann zurückkehrt. Allerdings kann ein hazarisches Mädchen keinen pastunischen Jungen heiraten. Dieses Gesetz ist unumstößlich und wird sogar mit dem Tod bestraft, nur um die Familie nicht zu entehren. Die Beiden treffen sich trotzdem und werden dabei von einem Neider beobachtet, der die talibanische Miliz um Mullah Latif einschaltet. Fatima und Sami müssen fliehen - gefolgt von brutalen Mördern. Dieses Buch wird einem lange im Gedächtnis bleiben. Es ist stellenweise so schrecklich zu lesen, zu was die radikal islamistischen Anhänger fähig sind, dass man anschließend Alpträume hat. Gleichzeitig wird die Liebesgeschichte zwischen Fatima und Sami wunderschön glaubwürdig und nachvollziehbar erzählt und man würde ihnen alles Glück der Erde gönnen. Geschickt wechselt die Autorin Atia Abawi von Kapitel zu Kapitel die Sichtweise, so dass man alle Gedanken aus verschiedenen Perspektiven kennen lernt. Atia Abawi ist Tochter afghanischer Eltern und hat sicherlich Erfahrungen mit dem Alltag in Afghanistan heute. Das ist vielleicht auch gerade das Erschreckende: Dieser Roman beruht auf wahren Tatsachen, was ihn umso unfassbarer machen lässt. Gleichzeitig wünscht man dem Buch viele Leserinnen und Leser, damit alle merken, wie es in Afghanistan heute zugeht. Ich könnte mir das Buch durchaus als Klassenlektüre in Klasse 7 oder 8 vorstellen. Der Titel ist meiner Meinung nach nicht 100% passend und durch das fast kitschige Titelbild werden wohl (leider) mehr weibliche Leser zu dem Buch greifen. Auch Erwachsene sollten sich auf die Geschichte einlassen, sie ist lesenswert und berührt einen tief.