Der geheime Himmel
- Autor*in
- Abawi, Atia
- ISBN
- 978-3-423-74014-2
- Übersetzer*in
- Münch, Bettina
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 338
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In ihrer Kindheit haben Fatima und Samiullah noch miteinander gespielt, doch als junge Erwachsene ist ihnen in ihrer Gesellschaft jeglicher Kontakt verboten. Sie treffen sich heimlich und werden von Samis Cousin Rashid, der sich einer islamistischen Gruppe angeschlossen hat, verraten. Es bleibt ihnen nur die Flucht, denn Fatima hat Schande über ihre Familie gebracht und fürchtet sich vor Sanktionen.
Beurteilungstext
Vorliegendes Buch ist eine moderne Romeo und Julia-Geschichte, die in Afghanistan spielt, mit einem glücklichen Ende. Die Autorin erzählt eine fiktive Begebenheit, die aber sehr authentisch wirkt und informativ ist, da sie auf ihren Erfahrungen basiert, die sie über Jahre hinweg in diesem Land gemacht hat.
Sie schreibt über ein junges Paar, das versucht, sich gegen die Zwänge und Traditionen zu wehren, die das Leben in ihrem Kulturkreis bestimmen, durch den Islam geprägt sind und nicht hinterfragt werden dürfen. Da dürfen junge Menschen keine eigenen Entscheidungen treffen; das Leben, vor allem der Frauen, wird von den Eltern geregelt. Sie bestimmen, wie in diesem Roman, wer und wann geheiratet wird. Wer sich dagegen wehrt, wird verteufelt, aus der Familie und der Gesellschaft ausgeschlossen. Der Vater hat das Recht, die Tochter zu töten, denn nur so kann die Ehre der Familie wiederhergestellt werden.
Als Leser oder Leserin reagiert man wütend und empört über die Brutalität, die Fatima in diesem Buch erleiden muss, die uns heute so unverständlich ist, und die vor allem die Frauen betrifft. Man wünscht den Menschen dort Veränderungen, die aber durch die Ausbreitung fanatischer, islamistischer Gruppen - auch das wird in diesem Buch thematisiert - keine Chance haben werden.
Da die Autorin aus drei verschiedenen Perspektiven, jeweils in der Ich-Form und im Präsens schreibt, wird die Geschichte besonders berührend und eindringlich. Es ist ein lesenswertes und spannendes Buch, dem man viele Leser wünscht.