DER EINHÄNDIGE BRIEFTRÄGER

Autor*in
Pausewang, Gudrun
ISBN
978-3-473-40121-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die letzten 10 Kriegsmonate des 2. Weltkriegs aus der Sicht des 17-jährigen Briefträgers Johann, dem die linke Hand fehlt

Beurteilungstext

Johann ist 17 Jahre alt und von Beruf Briefträger. Da er im Krieg seine linke Hand verloren hat, muss er nicht weiter an der Front kämpfen, sondern kann in seiner Heimat wieder seinem alten Beruf nachgehen. Täglich trägt er die Briefe in sechs kleine Dörfer und legt so 20 km zurück. Alle Leute kennen und mögen Johann, denn er ist freundlich und hilfsbereit und bringt auch Neuigkeiten aus der Nachbarschaft. Gerade zum Ende des 2. Weltkriegs häufen sich jedoch die Briefe mit Todesnachrichten, die Johann überbringen muss. Er verliebt sich in Irmela, ein Mädchen, das zufällig durch seinen Ort kommt. Dass er einhändig ist, stört weder Irmela noch ihn bei seiner Arbeit als Briefträger. Im Mai 1945 ist der Krieg zu Ende und die Russen besetzen die Dörfer. Die Postzustellung ist kurzzeitig eingestellt. Auf Johann wartet eine böse Überraschung. Zum 70-jährigen Jubiläum des Kriegsendes passt dieses Buch von der erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautorin Gudrun Pausewang natürlich perfekt. Als Leser erlebt man die letzten Kriegsmonate in den kleinen Dörfern, in denen Johann die Post täglich austrägt und lernt dabei die Bewohner mit ihren Eigenarten und Liebenswürdigkeiten kennen. Johann ist sehr beliebt. Seine Aufgabe ist nicht nur, die Post zu verteilen, sondern er kümmert sich auch um andere Hilfen, hört sich die Sorgen der Leute an, gibt Tipps und gehört absolut für die Einheimischen zum Alltag dazu. Häufig entscheidet er aus seiner Sicht, wann die Menschen bereit sind, die Briefe mit den Todesnachrichten der Anverwandten zu verkraften. Johann ist sehr gewissenhaft. Umso erschreckender trifft das Ende der Geschichte den Leser. Mit so einer Wende rechnet niemand. Insgesamt ist das Buch an manchen Stellen ein bisschen langatmig und altertümlich geschrieben und ich bezweifle, ob es die heutigen jugendlichen Leser noch erreichen wird. In den chronologisch angelegten Kapiteln von August 1944 bis Mai 1945 passiert insgesamt nicht viel Neues, weil man immer nur hört, wer gestorben ist und Johann quasi auf seinen täglichen Postbotengängen begleitet. Gerade dadurch erscheint mir das Ende noch krasser und - kurz gesagt - unpassend. Deswegen insgesamt nur empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.07.2015

Weitere Rezensionen zu Büchern von Pausewang, Gudrun

Pausewang, Gudrun

So war es, als ich klein war

Weiterlesen
Pausewang, Gudrun

König Midas mit den Eselsohren

Weiterlesen
Pausewang, Gudrun

So war es, als ich klein war

Weiterlesen
Pausewang, Gudrun

Der rote Wassermann

Weiterlesen
Pausewang, Gudrun

Der rote Wassermann

Weiterlesen
Pausewang, Gudrun

Ich war dabei Geschichten gegen das Vergessen

Weiterlesen