Das verschollene Vermächtnis

Autor*in
Büchel, Simak
ISBN
978-3-941651-67-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Walther, Franziska
Seitenanzahl
337
Verlag
Dix
Gattung
Ort
Düren
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fans der Boten des geheimnisvollen Bogumils haben drei Jahre lang warten müssen, wie sich die Geschichte nach dem aufregenden Auftrag, der Feodora, Dodo und Tammo nach Schweden führte, weiter entwickelt. Hier nun kommen wir der Lösung näher, arbeiten -fast- alle ""Boten"" gemeinsam und helfen sich gegenseitig. Allerdings wird auch die Rolle Bogumils, die wir von Anbeginn an positiv besetzten, nicht geklärt.

Beurteilungstext

“Schatten suchen die Finsternis”
Mithilfe eines Tagebuch-Eintrags von Dodo wird der Inhalt des ersten Bands, wenigstens in Andeutungen, rekapituliert, sodass neue Leser nicht völlig unwissend in dieses Abenteuer stolpern. Wo sich Simak Büchel in ""Ein geheimnisvolles Päckchen"" viel Zeit lässt, um die Charaktere stimmig zu entwickeln, will er offensichtlich die Fortsetzungsleser nicht langweilen, den Neulesern aber den Einstieg erleichtern. Das gelingt nicht sofort, sodass sich diese erst ein wenig einlesen müssen, bevor sie hineingezogen werden in die Geschichte, die immer mehr Fahrt aufnimmt, verschiedene Handlungsstränge teilt und wieder zusammen führt.
Kaum aus Schweden zurück gekommen, finden Feodora Fistel mit ihrer Tochter Dodo und ihrem ca. 12-jährigen Sohn Tammo einen neuen Brief von Bogumil vor, der zu einer Zusammenkunft aller ""Boten"" auffordert. Die Losung heißt, dass nicht die Botschaft wichtig ist, sondern der Bote. Sogleich werden die neun Guten (Jason Wrollinger, Thadäus Tlön u. a.) gegen die Bösen (Bromelsam, Gnitzu, Kerf und Pomocnik) abgegrenzt und auch - auf eher schulischer Ebene - Tammo - Zielscheibe von diversen Mobbingattacken - von Pauli Klops mit Kyrill und Emnat.
Der Schulleiter Cornelius Memesch gerät zusehends in den Focus, ist er doch Sohn des Portulak Rummelkopf, dessen Vater Ignatius und wiederum dessen Vater Theodosius und dessen Entdeckung, die etwas mit Schatten zu tun hat, mit Echse und Flügel, mit Gürteltier und Erdferkel, mit Afrika und Südamerika.
Simak Büchel braucht auch in diesem zweiten Band einige Zeit, um Fahrt in seiner Geschichte aufzunehmen. Wer diese Lesezeit aufbringt, wird dann allerdings nicht enttäuscht, auch wenn die endgültige Lösung auf einen dritten Band verschoben wird. Bitte nicht wieder so lange warten!
Der Schreibstil von Büchel ist (wieder) zu loben. Er benutzt wieder feine Wörter wie ""flinkern, Glosen, famos, flappen, belfern"", lehnt sich mit seinen Vergleichen an Vorlieben des Ross McDonald an (""... wie Treibgut nach einem Hochwasser ..."" / ""... wirkten ... wie ein Sandkasten im Angesicht der Sahara ..."" / ""... fühlte sich wie ein Chinaböller ..."" / ""... Tage ... wie die Füllung des Zitronencremetörtchens ..."" u. a.) und macht kurze Andeutungen, über die man auch hinweg lesen kann (Fermat-Zahlenfolge als Klopfzeichen - Anmerkung: Wen es interessiert, es gibt bei Wikipedia einen -fast- allgemein verständlichen Artikel darüber, dass aus Fn=2^2^n+1 die Zahlen 1, 5 17, 257 usw. entstehen, die offensichtlich nicht nur ""Spielerei"" sind / der Begriff ""Etagen-Bad"" wird heutigen Kindern nichts sagen, aber das schadet auch nichts.).
In seinen kursiv gedruckten Texten trifft er sehr gut den Stil, den man in alten Quellen findet, ohne die heutigen Kinder damit zu überfordern. Und mit seinen genauen Ortsangaben vor allem in Afrika zeigt er, dass er sich dort sehr wohl auskennt.

Fazit der Geschichte: Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist die Geschichte auch für Neu-Einsteiger sehr spannend und zeigt, dass der Autor durchaus ein Herz hat für Menschen, die nicht immer forsch vorneweg gehen, sondern - wie Tammo - Ziel von Mobbing-Attacken sind, sich aber als sehr lebenstüchtig erweisen.

Bleiben noch, wenn man die Wiederholungen abzieht, wenigen schwarz-weißen Strich-Zeichnungen und das Titelbild von Franziska Walther. Sie sind leider gar nicht verkaufsfördernd und dem Inhalt absolut nicht adäquat. Von Büchel weiß man (vielleicht), dass er selbst auch ein guter Illustrator ist, so sind diese Bilder noch weniger verständlich. Sie sind weder realistisch noch innovativ und stören eher, als dass sie die Geschichte begleiten. Gut also, dass sie im Buch nur wenig Platz beanspruchen, auf dem Titel allerdings fordern sie gar nicht auf, das Buch mit dem ansonsten Oberflächen schmeichelnden Gefühl überhaupt in die Hand zu nehmen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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